Montag, 13. Juni 2016

Petry meets Petrus - und ich war (nicht) dabei!




 
Regen, Regen, Regen.
Für das Wetter in diesem Frühjahr müsste man den Heiligen Petrus auf Schadenersatz verklagen. (Vor einem US-Gericht natürlich; in Deutschland rentiert sich das nicht.)

Aber wenn die AfD-Vorstandssprecherin Frauke Petry nach Garmisch-Partenkirchen kommt, um auf der Zugspitze mit dem FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache ein Gipfeltreffen abzuhalten und herrliche Werbebilder (dies ist freilich getürkt - aber imposant) für unsere Partei zu generieren (Video), dann kuscht sogar St. Peter:
Die Wolken nimmt er an die kurze Leine,
Zeigt die Stadt und die Berge im Sonnenscheine.

Das Eingangsfoto habe ich freilich in Partenkirchen aufgenommen, in der Ludwigstraße, denn zum Gipfel-Gespräch war ich natürlich nicht geladen. Da aber die Sonne auch mir lachte, war ich gewissermaßen wenigstens halb dabei. ;-)
Mit einem Parteifreund aus dem benachbarten Füssen war ich aus Schwangau gekommen, um abends (Beginn 19.00 h) dem Vortrag unserer Parteivorsitzenden im Saal des Partenkirchner Bauerntheaters im Gasthof "Rassen" zu lauschen.

Auch wenn dieses Mal nicht das Stück: 's Herz am richtigen Fleck gegeben wurde: 's passt scho - auf Frauke Petry ebenso, wie auf uns Parteimitglieder. ;-)

Leider wollen viele Deutsche das nicht einsehen - und gehen statt zu Frau Dr. Petry zur Anti-AfD-Demo. (Die allerdings war mit lediglich 300 Teilnehmern nur halb so gut besucht wie die Veranstaltung selber.)
Das Einladungsplakat der AfD-Hasser ist zwar kaum rassenpolitisch korrekt; dennoch musste die bunte Konsenskoagulation nicht auf das obligate "Gott mit uns" aller Streiter zu verzichten.
Der evangelische Pfarrers Thomas Lichteneber kam und klärte die Buntioten auf:  „Das Abendland entstammt dem Morgenland“. Seinen Schäfchen hat, wie der Zeitungsbericht vermeldet, dieser Fronteinsatz für das herrschende Regime eher weniger gefallen.
Das könnte daran liegen, dass die Abendländer lieber solche bleiben wollen, anstatt zu morgenländischen Halsabschneidern zu degenerieren.
 
 



Um außer den eingefleischten Buntifanten vielleicht auch andere müßiggehende Zeitgenossen anzulocken, machten sie mächtig Musik. Auf den hilfswilligen Einsatz der Kulturschaffenden für das herrschende Regime ist immer Verlass.
(Zwischendurch wurden auch Reden geschwungen, die habe ich naturgemäß nicht mitbekommen. Insgesamt blieb das buntgemischte Konsenskoagulat relativ friedlich.)

Wir waren sehr früh gekommen und mussten zunächst in den Gasträumen einen Café trinken .....

..... aber einen Blick (zur Bühne bzw. von dieser zum Gasthofflur) in den noch leeren Saal konnte ich doch schon werfen:


Freilich: Nachdem ich dort drin gewesen war, durchsuchte die Polizei den Saal mit einem Sprengstoffhund. ;-)

Beim Einlass konnten wir nicht auf dem kurzen Weg von den Gaststuben aus eintreten; vielmehr mussten wir außen herum durch den Theatereingang gehen. Glücklicher Weise war der nicht von den Demonstranten (hinten im Bild) blockiert:

Theatersaal und Empore waren gerappelt voll; der Veranstaltungsbericht auf der Webseite der AfD Bayern nennt die Zahl von 608 Gästen:

Drinnen erklang natürlich eine etwas andere Musik (hier macht die Kapelle gerade eine Pause) als bei den Buntifanten draußen vor der Tür:

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Helmut Filser, stellvertretender Kreisverbandssprecher für die Alternative für Deutschland KV Oberbayern Süd-West und Mitglied im Bezirksvorstand Oberbayern.
Der bereicherte meinen Sprachschatz um einen bayerischen (oder lokalspezifischen?) Ausdruck, als er vom "antidemokratischen grünen, linken G’schwerl“ sprach (was ich ohne diese Zeitungsmeldung orthographisch kaum hätte korrekt wiedergeben können).

Seine Ehefrau Kathrin Filser saß gleichfalls auf dem Podium (rechts noch der Schatzmeister Wolfgang Sidamgrotzki):

Edeltraud Schwarz ist die Vorsitzende des Kreisverbands sowie Mitglied im bayerischen Landesvorstand; man sieht, dass bei uns die Frauen auch ohne Quoten die besten Chancen haben.
Vor längerer Zeit las ich, dass die AfD den zweitjüngsten Altersdurchschnitt nach der Piratenpartei hat; auch das machen diese Bilder glaubhaft.



Dann endlich kam Frau Dr. Frauke Petry ans Mikrofon. (Da ich mit einer simplen Reisekamera und mit ISO 800 arbeiten musste, sind sämtliche Aufnahmen etwas pixelig geraten; was die rosige Gesichtsfarbe von Petry angeht, tippe ich auf einen leichten Sonnenbrand vom Zugspitzausflug):




 

Über den Inhalt der Rede berichtet nicht nur der Artikel "Frauke Petry spricht vor mehreren hundert Anhängern" des Münchner Merkur (Garmischer Tagblatt) vom 11.06.2016; der MM hatte sogar fortlaufend via Newsticker informiert.

Unter 19. 51Uhr lesen wir dort:
"Petry äußert sich zur Geldpolitik. Die geplante Abschaffung des Bargelds und des 500 Euro-Scheins sei eine ungerechtfertigte Einschränkung von Bürgerrechten und von Datenschutz. Laut AfD dürfe der Staat nur dort eingreifen, wo es nicht zu verhindern ist. Es geht um die Freiheit der Menschen. Großer Applaus!"
Nicht vermerkt ist in dem Bericht, dass Frauke Petry (wenn auch eher beiläufig) in einigen Bemerkungen von einem neuen Geldsystem sprach.
Mir fiel das auf, weil ich solchen Phantastereien äußerst kritisch gegenüberstehe; ich sehe sie als Opium für das Volk an, um dieses von Umverteilungsphantasien abzubringen.
Ob Frau Dr. Petry selber von einer der verschiedenen Monetärspinnereien überzeugt ist, oder ob das nur eine freundliche Geste gegenüber den einschlägig Gläubigen in der AfD war (zu denen u. a. ihre Verbündete Alice Weidel gehört) kann ich natürlich nicht wissen. (Bei ihrer Rede in Lindenberg am nächsten Tag - s. u. - kam Petry nicht mehr auf dieses Thema zurück.)

Nachtrag 26.06.2016:
Hier auf Facebook das Video der Rede.


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Schwangau und Füssen liegen ungefähr in der Mitte zwischen Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern und der "Hutstadt" Lindenberg im Allgäu.
So ließen wir es uns nicht nehmen, am nächsten Nachmittag (Samstag, 11.06, 15.00 h) auch noch den weiteren Vortrag von Frau Dr. Petry anzuhören. (Weitere Bilder davon präsentiert die Facebook-Seite des AfD-KV Oberallgäu-Kempten-Lindau.)

Durch diese hohle Gasse (unten) mussten wir vom Gasthaus "Zum Löwen" in den (wohl städtischen) Löwensaal kommen. (Auch hier existiert, im 1. Stock des Gasthauses, ein Durchgang zum Saal, den wir aber gleichfalls nicht benutzen konnten.)
Zwar waren in Lindenberg insgesamt 600 Demonstranten unterwegs (und damit, genau umgekehrt wie in Partenkirchen, doppelt so viele wie die "knapp 300" Veranstaltungsteilnehmer). Jedoch fand die Hauptkundgebung am Stadtplatz statt. Versuche, den Zugang zum Veranstaltungslokal zu blockieren, vereitelte die Polizei.
Die ließ auch sonst nichts "anbrennen"; bereits bei der Einfahrt in die Stadt mussten wir wegen einer Polizeikontrolle die Fahrt verlangsamen (durften aber nach einer Gesichtskontrolle ungehindert passieren).
Über den Grund für diese Kontrollen erfährt man in der "Schwäbischen": "Zwei Demonstrationen gegen die AfD waren angemeldet worden. Teilnehmer kamen aus der näheren Gegend, aber auch aus Vorarlberg, Oberschwaben, Kempten, Ulm und München. Im Zusammenhang mit der bayerischen Hauptstadt lagen der Polizei Informationen vor, dass von dort auch mögliche linke Gewalttäter anreisen könnten. Fallweise kontrollierten die Beamten bereits am Ortseingang Fahrzeuge."
Ausführlich über die Gegendemo berichten auch die AfD-Hasser der "ZEIT".

Da wir auch hier recht früh dran waren, stärkten wir uns im Gasthaus "Zum Löwen" physisch mit einem Mittagessen; seelisch labten wir uns an zwei Sprüchen auf den Fensterscheiben:
 "Die alte Mode wird verlacht bis - wer weiß was? - sie über Nacht mit einem Ruck zur neuen macht".
Passt irgendwie zu unserer AfD.

Und, nahe liegend in einer "Hutstadt":
"Oh wär es doch so leicht in großen Dingen, die Menschen unter einen Hut zu bringen".
Was leider sogar schon in einer kleinen Gruppe wie dem Bundesvorstand einer Partei nicht immer funktioniert.


Ein magischer Fidelbogen, auf dem Frauke Petry den Blockparteien die Meinung geigen wird?
Oder die Peitsche einer Dompteuse, welche die Konsensparteien gleich durch die brennenden Reifen hetzt?
(Das Beste wäre freilich, das ganze Merkel-Regime über die Wupper zu jagen!)


Doch auch hier stand natürlich eine Begrüßung durch die Veranstalter am Beginn.
Durch das Programm führte Peter Felser, Landesvize des AfD-Mittelstandsforums Bayern und anscheinend insbesondere für die Interessen der Bauern engagiert.


Wie bereits bei der Veranstaltung am Vortag war auch der bayerische Landesvorsitzende Petr Bystron zugegen und richtete einige Grußworte an die Teilnehmer. (Nachdem ich aus Partenkirchen keine Bilder von ihm habe, nun zum Ausgleich gleich drei Fotos :-) :




Musik gab es in Lindenberg nicht vor, sondern während der Veranstaltung: Ein Alphornbläser erfreute die Besucher mit seinen Einlagen:


Dr. Frauke Petry bekam - natürlich - einen Hut geschenkt. Den trug (oder ertrug?) sie tapfer während ihrer ganzen Rede, obwohl sie bekannte, dass sie keine geübte Hutträgerin sei:


Frauke Petry sprach (auf beiden Veranstaltungen) frei, nur nach einem Stichwortzettel. So gab es auch kaum Wiederholungen in ihren Ausführungen.
Ausführlich über den Inhalt berichtet die Augsburger Allgemeine (bzw. die Allgäuer Zeitung) unter "Landkreis Lindau. AfD-Chefin Petry im Allgäu: Beifall, Protest und offene Fragen". U. a.:
"Nach der Bundestagswahl 2017 solle die AfD als stärkste Oppositionspartei in den Bundestag einziehen, „2021 regierungsfähig“ sein."
Das sehe ich freilich einigermaßen skeptisch. Dass wir 2021 eine (relative) Mehrheit der Stimmen erhalten, halte ich für unwahrscheinlich.
Und als Minderheitspartner möchte ich die AfD, auf Bundesebene (für die Bundesländere mögen das die einzelnen Landesverbände selber entscheiden) definitiv NICHT in einer Regierung sehen!


Wie schon in Garmisch-Partenkirchen war Marcus Pretzell, der Lebensgefährte von Frauke Petry, auch in Lindenberg mit von der Partie. Pretzell ist einer der beiden AfD-Landessprecher der AfD NRW und einer von zwei uns nach dem Austritt von Prof. Bernd Lucke usw. verbliebenen Abgeordneten im Europaparlament (neben Beatrix von Storch). Frauke Petry hatte ihn um Beantwortung einer Zuhörerfrage betr. das Freihandelsabkommen TTIP usw. gebeten.
[Ich hoffe, dass Pretzell daheim in Nordrhein-Westfalen keine Schwierigkeiten bekommt, weil dieses Bild beweist, dass er "Politik für Bayern" macht. ;-)]

Ganz rechts außen Dorothee Merlot, die Ehrenvorsitzende des KV OA-KE-LI.

Die Buntifanten, die uns zur Heimfahrt verabschiedeten, hatten sich präzise dort aufgestellt, wo sie mentalitätsmäßig hingehören: Bei den Spielwaren!



 


ceterum censeo 
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!

Textstand vom 26.06.2016

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