Dienstag, 14. September 2021

Dünnbrett-Professor Hajo Funke hetzt gegen AfD (und Journalisten folgen ihm)

Mein (hier geringfügig abgeänderter) Leserbrief zu einem Gemeinschaftsbericht der Augsburger Allgemeinen Zeitung (bzw. "Allgäuer Zeitung"; Druckausgabe 14.09.2021: "Wenn die Ränder die Mitte erdrücken") und den Salzburger Nachrichten.
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Sage mir, welchen "Experten" du befragst, und ich sage dir, was du damit bezweckst. Prof. em. Hajo Funke ist ein führender AfD-Hasser (und beim Staatsfunk ein hochbeliebter Feindzeuge gegen die Partei).
 
Seinen zumindest in jungen Jahren linksradikalen Hintergrund hat Benedikt Kaiser in der Zeitschrift "Sezession" vom 23.11.2017 beschrieben unter: "Hajo Funke auf 3sat – neutraler Extremismusexperte?" (Dass die "Sezession" weit rechts steht, ist kein Grund, die Richtigkeit dieser Angaben zu bezweifeln.) 

Die Berliner Linke Medienakademie ("LIMA") hatte ihn (sowie zwei links stehende Journalisten) am 11.04.2019 zu einer Debatte über "Neue Rechte und die Medien: Wird Hetze zum Normalzustand?" eingeladen.

In einer dpa-Meldung "Funke: Rot-Rot-Grün könnte AfD mit Politik «entzaubern»" vom 19.09.2016 (eingestellt auf der Berliner Senatsseite!) plädiert er für eben diese Koalition auf der Berliner Landesebene.

Am 06.07.2020 gab Funke dem NEUEN DEUTSCHLAND, also der Zeitschrift der LINKEN, ein Interview u. d. T. "Der AfD-Zauber ist zerbrochen". Dort stellt er die in sich widersprüchlichen Behauptungen auf, dass
  • "er [Meuthen] ..... nicht aus glaubwürdigen ideologischen oder weltanschaulichen Gründen [handelt - gegen Kalbitz], sondern weil er sich einen Machtzuwachs davon verspricht" und
  • "Meuthen ..... richtig erkannt [hat], dass diese Radikalisierung die Partei an ihre Grenzen führt."
Zur Rentenpolitik behauptet er dort: "Höcke wollte ein Rentenkonzept für Deutsche aus einer national-sozialistischen Perspektive". 
Ich bin kein Fan von Höcke; aber diese Formulierung ist schlechthin eine INFAME HETZE! Richtig ist zwar, dass das "Rentenpapier der Thüringer AfD-Fraktion" (das nicht von Höcke erstellt wurde, ihm aber natürlich zuzurechnen ist) eine besondere Zusatzrente exklusiv für deutsche Staatsbürger vorsieht. Das kann man als "national" (wenn nicht sogar als "nationalistisch") kritisieren. Was allerdings an diesem Rentenpapier, das (im Gegensatz zum Meuthen-Konzept) eine Beibehaltung der bisherigen umlagefinanzierten gesetzlichen Altersversicherung fordert, "sozialistisch" sein soll, erschließt sich mir nicht. Doch offenbar konnte der AfD-Hassers Funke der Versuchung nicht widerstehen, hier ohne sachliche Grundlage verbal die Nazi-Keule zu schwingen. Das ist an dieser Stelle pure Hetze. 
Wenn man ihm ihm mit seiner im Ihrem Artikel zitierten Feststellung Recht gibt: "Hetze führt zu Gewalt", dann fragt man sich, ob er Gewalt gegen (echte oder vermeintliche) Rechtsextremisten nicht sogar für legitim hält. So wie Carla Büttner, die Vorsitzende der Linksjugend [’solid], gerade kürzlich, in einem Interview vom 31.08.2021, politische Gewaltanwendung befürwortet hat: "Antifaschismus und Antikapitalismus sind nicht immer gewaltfrei. Aber deswegen würde ich mich nicht davon distanzieren."
 
Nicht besonders stolz ist der Wissenschaftler Prof. Funke offenbar auf seine Habilitation. Die Vita auf seiner eigenen Webseite schreibt lediglich "1984 Habilitation". (Wohingegen das Dissertationsthema dort angegeben wird: "1976 Dr. rer-pol. in Politischer Wissenschaft: Über die Taylorisierung der industriellen Arbeit".)
Erst auf seiner Emeritus-Webseite bei der FU Berlin erfährt man, worin seine Habilitations-"Leistung" bestand: In einem VORTRAG (!) über die Theorien über Antisemitismus. Das klingt verdamm stark nach Dünnstbrett-Qualifikation.
 
Von der ständigen Referenzierung des Herrn Funke abgesehen, ist Ihr Artikel journalistisch über weite Strecken durchaus um faire Einordnung bemüht.
Unangenehm fällt freilich die Übernahme der in den Medien ständig wiedergekäuten Behauptung über eine (oder mehrere) angebliche "Hetzjagd(en)" im Chemnitz auf, über die selbst die Süddeutsche Zeitung urteilt: "..... das Wort 'Hetzjagd' ..... ist unpräzis. Es weckt falsche Assoziationen. Etwa mit der Hetzjagd von Guben im Jahr 1999, an deren Ende ein Algerier verblutet war. Oder mit der Hetzjagd von Mügeln im Jahr 2007, als Inder quer durch die Innenstadt verfolgt wurden. Und es ist deshalb im Fall von Chemnitz sicher besser, im Zweifel auf eine solche Maximalvokabel zu verzichten. Keinen vernünftigen Zweifel kann es allerdings am Geschehen geben. Auf den Straßen von Chemnitz wurden Menschen, die Rassisten nicht "deutsch" genug erschienen, durch Drohgebärden in Angst versetzt, viele wurden attackiert."
 
Leider überlassen Sie jedoch das Schlusswort dem Hetzprofessor Funke, mit dem Sie sich offenkundig sogar identifizieren, wenn Sie schreiben: "..... gibt es eine Regel, die den Kurs für die Zukunft ganz massiv vorgibt: Auf ganz Ostdeutschland übertragen müsse man sich entscheiden, sagt Wissenschaftler Funke: entweder AfD - oder Demokratie".
Schade; das macht den durchaus positiven Eindruck Ihrer über lange Strecken wohltuend sachlichen Recherche am Ende wieder komplett zunichte.
 
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Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch auf mein Buch hinweisen:
Momentan ist es nur als eBook verfügbar; man braucht jedoch kein Kindle-Gerät, sondern kann die Software für eine Lektüre am PC hier herunterladen.
(Als älterer Mensch mag eigentlich auch ich eher "richtige" Bücher. Der unschätzbare Vorteil einer elektronischen Version ist freilich die Möglichkeit, Internet-Links direkt anzuklicken.)
Textstand 15.09.2021

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