Samstag, 8. Januar 2022

Peter Boehringer: Ein Vulgärdarwinist und monetary crank greift nach dem AfD-Parteivorsitz

 
I. PETER BOEHRINGER, PROF. BERND LUCKE UND DIE AFD

 
"Letzte Chance Parteitag Essen: Die AfD kann nur ohne Lucke überleben und am 4. Juli ihren Unabhängigkeitstag feiern" meinte Boehringer in einem Blogpost vom 25.06.2015. Unter anderem berichtet Boehringer hier über seinen Beitritt zur AfD:
"Da man in der aktuell absolut kritischen Situation für die AfD und für Deutschland Flagge zeigen sollte, bin ich vor einer Woche nun beigetreten.
 
Von seiner Kritik am damaligen AfD-Bundesvorsitzenden Prof. Bernd Lucke kann ich einiges nachvollziehen. Bei einer Reihe von Punkten fehlten mir damals und fehlen mir heute noch die Hintergrund-Informationen; jedoch halte ich Boehringers Darstellung für glaubhaft und seine Lucke-Kritik für berechtigt. Z. B.: "BL betreibt seit Jahren Mauscheleien und Obstruktion beim Programmerstellungsprozess – der so seit mehr als zwei Jahren (!) unvollendet ist; nur weil BL seine extremistisch-systemtragenden (kein Widerspruch in sich!) und an den Problemen dieses Landes vorbeigehenden Vorstellungen für ein Parteiprogramm gegen seine eigene Basis nicht durchsetzen konnte! Die Verzögerung des Parteiprogramm-Entwurfs geschah also nicht aus Zeitmangel, sondern wurde bewusst verursacht ..." 
(Für mich wurde damals anlässlich des "Resolutionen-Krieges" Luckes Nicht-Eignung zum Parteivorsitzenden sichtbar; daraufhin hatte auch ich mich von ihm abgewendet.)

Andere wesentliche Punkte finde ich dagegen ausgesprochen befremdlich, z. B.: "BL leidet an Abgrenzeritis gegen alles, was (völlig undefiniert) 'rechts' von linksextrem steht". Das klingt, auch wenn Boehringer das natürlich abstreiten wird, mir doch stark danach, dass er keinerlei Probleme mit dem rechten Narrensaum um Björn Höcke & Co. hat. Was dort sicherlich prima ankommt. 
Ein weiterer großer Teil von Boehringers Anwürfen gegen Lucke betrifft das Geldsystem und ist schlicht intellektueller Müll: "BL hat keinerlei Verständnis für die wahren Ursachen des Problems im heutigem Geldsystem … oder gar von der besonderen Rolle des Goldes im System"; "die Unfairness des heutigen Geldsystems für ALLE Bürger außer den 0,1% Gelddruckern und Bankern an den Zitzen der monetären Zentralbanken-Muttersau"; "Lucke ist weder klassisch-liberal noch wirtschaftsliberal – von Geldsystemkompetenz ganz zu schweigen". Das glaube ich nicht, dass Lucke nicht liberal ist. Freilich ist er nicht das, was Boehringer wohl einzig und allein für "liberal" hält: libertär! 
Dass Prof. Lucke das Geldsystem nicht versteht, davon bin auch ich überzeugt. Das Unverständnis für die Funktionsweise und die Ratio unseres kreditären Geldsystem teilt er freilich mit der Mainstream-VWL insgesamt.
Indes gibt es eine monetäre Sekte, die noch weniger davon versteht: Die "Austrians". Zu denen gehört Peter Boehringer, und dass er vom Geldwesen wenig Ahnung hat (und die Geschichte des Geldwesens nicht einmal in den Grundzügen kennt), werde ich weiter unten thematisieren.
Tatsächlich versteht Lucke allerdings wenig von Politökonomie: Dass er die Griechen mit eine Währung aus dem hinauskomplementieren wollte, die irgendwie zu 50% den Euro noch beinhalten sollte, zeigt eine völlige Realitätsferne: Unabhängig davon, ob das überhaupt funktionieren kann, hätten sich die Griechen davon noch mehr betrogen gefühlt, als wenn man ihnen den Euro ganz weggenommen hätte.
Ebenso irreal war seine Annahme, die Privatisierung von griechischem Staatseigentum sei ein Nullsummenspiel: Hier setzte er das Lehrbuch über das Leben. (Vgl. dazu meine im August 2015, also nach seinem AfD-Austritt, mit ihm geführte Internet-Debatte mit ihm vom August 2015.)
 
Gleichwohl ist es ein Witz, wenn ausgerechnet der in diesem Bereich auf Internet-Forenniveau argumentierende (s. u.) finanzwissenschaftliche Totaldilettant Boehringer dem Prof. Lucke fehlende Geldkompetenz [gemeint ist: fehlendes Verständnis des nach Boehringer "richtigen" Geldwesens] vorwirft:
"BL ..... heuchelt ..... ständig irgendwie eine „wirtschaftsliberale“ Einstellung … was angesichts der planwirtschaftlichen, vollpolitisierten Ökonomie von Gnaden der demokratisch und marktwirtschaftlich nicht legitimierbaren Zentralbanken, in der wir heute leben völlig absurd und mit klassischem Liberalismus unvereinbar ist!"
Mit anderen Worten: Wer Boehringers von Faktenwissen weitestgehend befreite und sogar in sich widersprüchliche Meinungen über die Entwicklungsgeschichte des Geldwesens und das vermeintlich richtige Geldsystem nicht teilt, ist kein Liberaler!
Im Hinblick auf Boehringers aktuellen Griff nach dem AfD-Parteivorsitz enthält diese damalige Aussage aber noch eine andere Botschaft: 'Ich will die AfD zu einer Partei der ("österreichischen") Geldsystemspinner machen'. Das kann ihm durchaus gelingen, denn von dieser Sorte gibt es noch mehr an unserer AfD-Parteispitze: Zumindest Alice Weidel (S. 73 ihres Buches "Widerworte: Gedanken über Deutschland": "Die jedem Papiergeldsystem unvermeidlich innewohnende und politisch gewollte Inflation bewirkt so eine viel radikalere und dramatischere Umverteilung von unten nach oben als jede Umverteilung durch direkte Besteuerung. Wer sich wundert, dass einige »Superreiche« immer reicher werden, während die Mittelschicht verarmt, der muss die Ursachen im Geldsystem suchen, das auf der von Roland Baader konstatierten unseligen »Komplizenschaft zwischen Staat und Zentralbank« beruht.") und Beatrix von Storch ("... die Wahrheit über das Geldsystem ..... zu verbreiten.") gehören dazu.
Ich will aber definitiv keiner Spinnerpartei angehören.
 
"BL ..... ignoriert zum Teil gar gültige Parteitagsbeschlüsse (russophobes Verhalten von BL im Europaparlament bei Abstimmungen zu antirussischen Sanktionen der EU)."
Soweit es um die Fakten geht, trifft Boehringers Darstellung m. W. zu: Ein AfD-Parteitag hatte sich gegen Russland-Sanktionen ausgesprochen; Lucke jedoch hat im Europaparlament dafür gestimmt. Auch ich war seinerzeit skeptisch gegenüber den Sanktionen. Jedoch wurden die, wenn ich mich recht erinnere, wegen Russlands Besetzung bzw. Annexion der damals ukrainischen Krim-Halbinsel verhängt. Diese Aktion Russlands war allein schon deshalb eindeutig rechtswidrig, weil Russland der Ukraine früher vertraglich ihren territorialen Bestand garantiert hatte. Gleichwohl habe ich durchaus Verständnis dafür, dass die Russen die Krim als Teil ihres Landes betrachten: Aus historischen Gründen, weil die dortige Bevölkerung hauptsächlich aus ethnischen Russen bestand (und natürlich weiterhin besteht) und weil es für einen Staat, der sich selbst als Großmacht versteht, kaum erträglich ist, in seinem Zugang zum Schwarzen Meer stark eingeschränkt zu sein. 
Dennoch stört mich Boehringers Vorwurf der 'Russophobie' gegen Lucke MASSIV! Denn das bedeutet ja auch, dass Boehringer das illegale und gewaltsame Vorgehen Russlands voll billigt und Putin sozusagen eine carte blanche gibt. Anders gesagt: Wie so viele andere in unserer Partei ist auch Boehringer offensichtlich ein Putin-Fan. Und das geht mir dann doch entschieden zu weit.
 
2017 wurde Peter Boehringer (Biographie auf den "Goldseiten" und in der Wikipedia) für die Alternative für Deutschland (AfD; Landesverband Bayern) in den Bundestag gewählt. In der vergangenen Legislaturperiode war er Vorsitzender des Finanzausschusses im Bundestag. In dieser Zeit hat man in den Medien nichts von ihm gehört.

Das klingt wie Kritik; in Wahrheit meine ich es aber als Anerkennung. Denn die Medien geben eher Äußerungen aus der mittlerweile salonfähig gewordenen (aber auf Kleinparteien-Niveau geschrumpften) Mauermörder-Partei wieder, als solche von AfD-Politikern. Bzw. letztere ausschließlich dann, wenn sie der AfD damit "einen reinwürgen" können.
Offensichtlich hat Peter Boehringer als Vorsitzender des Finanzausschusses (und damit des wichtigsten Ausschusses im Bundestag überhaupt!) so klug agiert, dass die mediale AfD-Hasser-Horde ihm nichts anhängen konnte. Das ist eine Leistung, die großen Respekt verdient.

Das mag auch den AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland bewogen haben, Peter Boehringer als AfD-Parteivorsitzenden vorzuschlagen. Und nachdem er das kaum getan haben wird, ohne sicher zu sein, dass Boehringer selber kandidieren will, darf man diesen Sachverhalt mit Fug und Recht als "Boehringer greift nach dem Parteivorsitz" interpretieren.

Was habe ich dagegen einzuwenden, wenn ein so kluger Mann an die AfD-Spitze gelangen will und das auch tatsächlich schaffen sollte? Müsste ich als Parteimitglied nicht heilfroh darüber sein? Zumal Boehringer in der breiten Öffentlichkeit nicht als Anhänger des angeblich aufgelösten "Flügels", also der Hoecke-Fraktion innerhalb der AfD, wahrgenommen wird? 

Zudem bin auch ich keineswegs ein fundamentaler Gegner aller politischen Positionen Boehringers: 
  • Auch ich lehne den Euro ab
  • und begrüße seinen Kampf dafür, dass die Deutsche Bundesbank die einst in den USA (und in geringerem Umfang anderswo) eingelagerten Gold(barren)vorräte nach Deutschland zurückholen soll. 
  • Kritisch stehe ich freilich seiner Forderung nach einem "Dexit", also nach einem Austritts Deutschlands aus der EU, gegenüber, der sogar Alexander Gauland auf dem Dresdner Parteitag "meiner" AfD entgegengetreten war. Ob Boehringer dem (ex-)"Flügel" angehört oder nicht, weiß ich nicht. Aber jedenfalls diese Forderung verbindet ihn mit Björn Höcke, und ebenso seine Position i. S. "Corona" (s. u.). 
  • Hinwiederum völlig einig weiß ich mich mit Boehringer (und mit meiner AfD insgesamt) bei der Ablehnung der Massenimmiggression fremdkultureller Völkerschaften in MEIN EIGENES Land.
  • Und schließlich habe ich, von der Sache her, auch nichts gegen Boehringers "Merkelnutte" einzuwenden. Der Ausdruck "Nutte" als solcher stört mich überhaupt nicht.  Nur passt das Bild nicht für den von Boehringer (richtig) thematisierten Sachverhalt - und das irritiert meine sprachliche Sensibilität. Daher verwende ich selber andere (aber kaum weniger scharfe) Formulierungen: z. B. "Deutschland-Destruentin" oder, ziemlich regelmäßig, "Schurkel". Zwar hat Schurkel unser Schland zum Gratispuff der ganzen Welt gemacht. Aber die "Nutten" sind nicht sie und die EUdSSR- und Immiggressionsfanatiker der Blockparteien (sie ist allenfalls die Puffmutti😎). Nutten, welche für Millionen fremdkultureller Immiggressoren sowie für unsere südeuropäischen "Brudervölker" anschaffen, also die Kohle herbeischaffen müssen, sind WIR STEUERSKLAVEN als ZWANGSPROSTITUIERTE des Schurkel-Systems und seiner nachfolgenden Metastasen. Oder als "Trostfrauen" der Immiggressionsarmeen.

Auch Boehringers ausnehmend klug abgewogenen Erörterungen in dem Essay "Der real existierende Islam. Kollektivistisches System gegen Recht und Freiheit" (erschienen im Februar 2013 im Magazin "eigentümlich frei" und aktuell noch hier als pdf-Datei herunterladbar) kann ich mich nur anschließen.
Um meine u. g. Exzerpte aus diesem Text zu verstehen, muss man die diskursive Situation kennen, aus welcher heraus Boehringer seinen Artikel verfasst hatte:
"In ef 128 eröffnete Lion Edler die eigentümlich freie Debatte über Islam und Islamkritik mit seinem Artikel 'Islamkritik und Furcht vor Multikulti: Hysterie ohne Faktenbasis'. Peter Boehringer ist gänzlich anderer Auffassung – hier seine Gegenrede."
Von daher erschließt sich seine Formulierung in dem zusammenfassenden "Fazit":
"Jede Hoffnung von naiven libertären, konservativen, christlichen oder agnostischen westlichen Systemkritikern auf eine Überwindung unserer eigenen monetären, gesellschaftlichen und multikulturellen Lebenslügen ausgerechnet durch „Verbündete im islamischen Widerstand“ ist eine intellektuelle Fehlleistung, welche die gewaltige Gefahr für die eigenen Überzeugungen durch den heute dominierenden mohammedanisch-fundamentalen, schariatischen Islam verkennt.
Andererseits: Der privat gelebte moslemische Glaube wäre nicht das Problem. Die christlichen Kirchen haben den Aufklärungs- und Historisierungsprozess der Bibel und die Aufgabe der gewaltsamen Mission spätestens seit der Zeit der Säkularisierung hinter sich. Die Aleviten und auch die islamische Strömung der Suisten machen dies ebenfalls vor. Theoretisch wäre ein moderater Islam also möglich. Theoretisch. Allein, uns fehlt der Glaube...
"
Der fehlt in der Tat auch mir; auch ich möchte mein Land, meinen Kontinent und meine westliche Kultur insgeamt nicht zur einfältigen Beute vitaler Immiggressorenscharen verkommen lassen. Das bedeutet nicht, dass ich die Islamisierung Deutschlands und der westlichen Welt als bewusstes Ziel der großen Masse der fremdkulturellen Eindringlinge ansehe. Da diese jedoch bei Überschreiten der deutschen Grenzen in der Masse in einem Alter sind, wo ihre kulturelle Prägung weitestgehend abgeschlossen ist und sie diese kaum aufgeben wollen (und individualpsychologisch auch kaum können), darf man erwarten, dass sie quasi automatisch ("instinktiv") und ganz ohne subjektiv finstere Absichten in einer Weise handeln werden, die unsere Kultur durch ihre (weitestgehend islamisch geprägte) Herkunftskultur überformen würde - wenn wir das zulassen.
Ob sie damit Erfolg haben werden oder nicht, hängt letztlich von der Relation ihrer Menge zur Anzahl von uns "Ureinwohnern" ab. Wir haben also allen Grund, ein weiteres Eindringen fremdkultureller Völkerscharen zu verhindern.
 
 
 

II. PETER BOEHRINGER, "CORONA" UND "DIE NATUR"

 
Das alles zugestanden und gebührend gewürdigt, LEHNE ICH DENNOCH DIE WAHL VOM PETER BOEHRINGER ZUM AFD-PARTEIVORSITZENDEN ENTSCHIEDEN AB. Und werde die Partei verlassen, wenn es dazu kommt. Ich laufe keinem Großen Guru hinterher, und einem verschwurbelten Vulgärdarwinisten und Monetärphantasten gleich gar nicht.
 
Denn mittlerweile erkenne ich an seinen Äußerungen zum Thema "Corona", dass er ein Verschwörungstheoretiker ist - und ein Vulgärdarwinist! (Dass er zudem ein "monetary crank" ist, also ein Geldsystemphantast, wusste ich schon vorher. Dazu unten mehr.)
Ein Dummkopf ist Boehringer nicht. Die Wikipedia informiert: "1991 [schloss er] eine kaufmännische Ausbildung mit Auszeichnung als bester Absolvent in Baden-Württemberg ab."
Und ohne jede parlamentarische Vorerfahrung 4 Jahre "unfallfrei" den Finanzausschuss des Bundestages zu leiten: Das kann auch nicht jeder. (Ich könnte das ganz sicher nicht.)
Aber sogar ein wissenschaftlicher Gigant wie Sir Isaac Newton hatte seine Schwachpunkte: Er war ein Adept der Alchemie. Intelligenz ist etwas Formales; ob man inhaltlich richtig liegt, steht auf einem anderen Blatt.
 
 
Auf Facebook hatte Boehringer am 26.12.2021 über die aktuelle Entwicklung der Pandemie in Australien mit dominierender Omikron-Variante des Virus SARS-Cov-2 geschrieben (Hervorhebungen durch Fettschrift bzw. Versalien sowie in eckigen Klammern eingefügte Ziffern von mir):
 
"Die Natur ignoriert in Australien die Politik und deren Lügenprognosen [1]: Trotz Lockdown explodierende Fallzahlen. Trotzdem kein Notstand in den Krankenhäusern.
Australien scheint mit Omikron nun auf dem schnell-exponentiellen Weg zur Herdenimmunität, wenn der neue Trend nur wenige Monate anhalten sollte (vgl. Grafiken). Natürlich nicht DURCH die Gentherapie [2] mit lächerlicher viermonatiger Wirkungsdauer [3], auch „Covid-Impfung“ genannt,  die eine Herdenimmunität niemals erreichen kann! Das Interessante in Australien: Dieser Weg wird nun offenbar von der Natur erzwungen, nicht WEGEN der drakonischen australischen Impf- und Lockdownmaßnahmen, sondern TROTZ DIESER!! Und in Australien geschieht dies ohne jeden „Notstand“ in den Krankenhäusern.
Die dortige Hygienediktatur bzw. der dortige Polizeistaat inklusive Corona-Internierungslagern wollte exakt diese [4] Durchseuchung mit allen Mitteln verhindern; unter surreal-apokalyptischen Drohungen an die Bevölkerung (Covid-Armageddon, Kollaps der Intensivstationen).
=> Und nun das: TROTZ ALLEM explodieren die Infektionsraten. Aber kaum noch einer muss ins Krankenhaus.
=> Die Natur siegt am Ende immer. Wenn man sie nur lässt.
[5] Und sämtliche Covid-ist-das-Ende-der-Menschheit-Szenarien treten NICHT ein [6]. Völlig egal, ob Länder den schwedischen oder den australischen Weg gehen. Das SARS-CoV-2-Virus wird ohne Kollaps der Gesundheitswesen ebenso endemisch werden wie alle seine Vorgänger. Mit oder ohne (Zwangs-)Gentherapie, mit oder ohne Lockdowns, mit oder ohne massenhafte Grundrechts- und Freiheitsberaubungen. Das Gesundheitssystem ist nur durch korrupte und korrumpierende Politiker, Journalisten und Ärztefunktionäre gefährdet!
=> Wir müssen weiterhin ein Ende ALLER Maßnahmen [7] gegen die irren und tyrannischen [8] MAKROKLEMPNER [9] in aller Welt fordern!"

 
Dazu:
 
 
1) 'Lügenprognosen der Politik'
 
a) Wieso eigentlich nur, bzw. überhaupt, der POLITIK? Wieso nicht auch, und sogar vorrangig, der WISSENSCHAFT(LER)? Denn auf DIESE stützen sich die Politiker; eigenes Wissen über (geschichtliche, mögliche, erwartbare) Seuchenverläufe haben sie wohl kaum.

b) "Lügen" sind vorsätzlich unwahre Behauptungen. Nicht dazu gehören Erwartungen, die nach bestem Wissen und Gewissen geäußert wurden, jedoch nicht eingetroffen sind. Beides zu unterscheiden, überfordert den Horizont der breiten Bevölkerung. Und Boehringer WILL gar nicht unterscheiden, weil er die anderen als Idioten diskreditieren und sich selber als den großen Guru und Heilsbringer hinstellen möchte. Da würde Differenzierung nur stören.


2) 'Impfungen sind "Gentherapie" '

Eigene Kenntnisse auf diesem Gebiet habe ich nicht. Jedoch erfahre ich in einer kritischen Rezension (vom Juni 2021) des Wodarg-Buches "Falsche Pandemien":
"Grotesk ist es, wenn Wodarg über das Impfen spricht. Die mRNA-Impfstoffe seien eine 'Gentherapie', was eine gezielt irreführende Bezeichnung ist, die auf die Ängste der Leser spekuliert. In den genetischen Bauplan des Menschen kann das Vakzin gar nicht eingreifen, vielmehr wird ein Virusschnipsel im Zytoplasma der Wirtszelle abgelesen; in den Zellkern dringt der RNA-Fetzen gar nicht ein.
Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat eine Ausarbeitung zum Thema "Regelungen zu genbasierten Impfstoffen. Begriffliche Einordnung und arzneimittelrechtliche Zulassung" (WD 9 - 3000 - 116/20) geliefert. Dort erfährt man u. a.:
Unter einem Gentherapeutikum ist ein biologisches Arzneimittel zu verstehen, das folgende Merkmale aufweist:
a) Es enthält einen Wirkstoff, der eine rekombinante Nukleinsäure enthält oder daraus besteht, der im Menschen verwendet oder ihm verabreicht wird, um eine Nukleinsäuresequenz zu regulieren, zu reparieren, zu ersetzen, hinzuzufügen oder zu entfernen.
b) Seine therapeutische, prophylaktische oder diagnostische Wirkung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der rekombinanten Nukleinsäuresequenz, die es enthält, oder
mit dem Produkt, das aus der Expression dieser Sequenz resultiert.
Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten sind keine Gentherapeutika
.
Mit anderen Worten: Boehringers (und ebenso Höckes) Behauptung ist falsch und pure Hetze gegen das Impfen. Einigermaßen befremdlich finde ich, dass AfDler Ängste aus technikfeindlichen Kreisen der Tomatenpartei (also der Grünen) vor "Genmanipulationen" aufgreifen und im AfD-Umfeld weiterverbreiten. Dagegen sollte eine wahrhaft patriotische Partei doch eigentlich versuchen, ihr Land technisch und wissenschaftlich an die Spitze des Weltniveaus zu bringen, anstatt den technophoben Grünbacken hinterherzudackeln?
[Wer mehr über die genaue Funktionsweise der mRNA-Impfstoffe wissen will, kann z. B. die Artikel "Ist Impfung mit mRNA Genmanipulation?" und "mRNA-Impfstoffe basieren zwar auf Gentechnik, aber sind keine 'Genmanipulation' " konsultieren.]
 
 
3) 'Lächerliche viermonatige Wirkungsdauer der Impfungen'
 
Tatsächlich ist die Wirkungsdauer um einiges länger als vier Monate. Es mag freilich sein, dass sie nach etwa vier Monaten nachzulassen beginnt. Richtig ist, dass die Erwartungen am Anfang weitaus höher waren. Dennoch wird derjenige, der die Erkrankung dank Impfung mehr oder weniger gut übersteht, über diesen Schutz froh sein und es ist definitiv NICHT lächerlich, sondern hochgradig verantwortungslos, die tatsächlich vorhandene (relative und im Zeitverlauf absinkende) Schutzwirkung ins Lächerliche zu ziehen und als Politiker die Impfungen madig zu machen. Was hat Herr Boehringer eigentlich dagegen einzuwenden, wenn Menschen sich (freiwillig) impfen lassen? Was geht ihn das überhaupt an?
Stört es ihn, dass die Impfungen (die er ja auch als "Gentherapie" diskreditiert - s. o.) uns Alte  (ich z. B. bin 76 ) schützen (mehr oder weniger), und dass wir dadurch nicht früh genug sozialverträglich ableben, um die Rentenbeiträge senken zu können?
Ich jedenfalls habe etwas dagegen, wenn Menschen mich vorzeitig über den Jordan ins Jenseits jagen wollen. Und noch mehr, wenn es gar die eigenen Parteifreunde sind, die mich gerne in den Himmel dislozieren möchten.
 
 
4) Australische 'Hygienediktatur wollte exakt diese Durchseuchung verhindern'
 
Auch das ist wiederum dummes Zeug: Die Maßnahmen richteten sich gegen gefährlichere Virusvarianten oder erfolgten unter der Annahme, dass Omikron ebenso gefährlich sein würde. Dass die anderen Varianten jetzt durch eine anscheinend harmlosere abgelöst werden (und drakonische Vorbeugemaßnahmen vielleicht nicht mehr nötig sind), konnte die australische Regierung nicht vorhersehen. Aber Peter Boehringer ebenso wenig.
Was den nicht eingetretenen "Notstand bei den Krankenhausbetten" angeht, spricht der Beweis ersten Anscheins dafür, dass es gerade die (wohl tatsächlich ziemlich extremen) australischen Kontaktbeschränkungen waren, die einen solchen verhindert haben. Und aktuell natürlich die sich immer deutlich abzeichnende Tatsache, dass die Omikron-Variante des Virus SARS-CoV-2 zwar wesentlich ansteckender ist als die vorhergegehenden. Aber in ihren Wirkungen weitaus harmloser. Wäre ich Australier, dann wäre das sicherlich auch für mich ein Grund, ggf. eine Lockerung oder Aufhebung des dortigen Lockdowns zu fordern. Aber vielleicht passiert das ja bereits; ich kenne den momentanen Sachstand dort unten nicht.
 
Inwieweit diese Fakten irgendeinen Grund für Boehringers Triumphgeheul liefern könnten, erschließt sich mir nicht. JEDE Pandemie geht irgendwann von selber zuende, auch die Spanische Grippe ist verschwunden. Das ist aber, für normal denkende Menschen, ganz sicher kein Grund, bis zu diesem unvorhersehbaren Zeitpunkt nicht alles zu unternehmen, um die Schadenswirkungen der Pandemie zu minimieren bzw. sie u. U.  sogar früher zu beenden, als es bei natürlichem Verlauf der Fall wäre.

Und ob die Maßnahmen in "Down Under" in diesem Umfang gerechtfertigt waren oder nicht: Das können wir Deutschen getrost der Entscheidung der australischen Wähler überlassen.

 
5) Der Endsieg der Natur

"Die" Natur gibt es nicht: das hatte ich bereits 2005 geschrieben. Boehringer hat eine ausgesprochen primitive Vorstellung davon, wie sich die Menschen "der Natur" unterwerfen sollen: Nämlich NICHTS gegen diese Pandemie unternehmen. Er fordert sogar ein "Ende  aller (!) Maßnahmen" dagegen. Diejenigen, die dabei über die Wupper gehen, waren halt zu schwach: Wer überleben darf, regelt für ihn "die Natur" (bzw. in der Wirtschaft "der Markt": s. u.). 
Das ist nicht nur eine darwinistische Weltsicht: Das ist primitivster Vulgärdarwinismus. Es sollte ihm eigentlich nicht entgangen sein, dass sich die Menschheit seit anno Feuerstein um einiges weiter entwickelt hat. Und dass u. a. die Medizin seit dem 19. Jahrhundert geradezu explosionsartige Fortschritte gemacht hat. Heute kennen wir die Ursachen unzähliger Krankheiten und können sie bekämpfen. Warum sollte die Menschheit, oder "die Gesellschaft", dann nicht auch versuchen, COVID-19 zu bekämpfen - so gut, wie sie es halt vermag? Gibt es einen RATIONALEN Grund, die "Corona-Bekämpfer" grundsätzlich (also jenseits evtl. streitiger spezifischer Maßnahmen) zu bekämpfen? Denn genau DAS macht Peter Boehringer mit seiner Formulierung: "Die Natur siegt am Ende immer. Wenn man sie nur lässt."
Allerprimitivster Vulgärdarwinismus ist das deshalb , weil er Sachverhalte, die allenfalls für unverständige Tiere gelten, unmittelbar auf den Menschen überträgt. Die Menschen jedoch haben sich in (mittlerweile) hochentwickelten GESELLSCHAFTEN versammelt: Auch DAS ist "Natur". Sofern man nicht einen immateriellen Geist und/oder Gott außerhalb der Natur postuliert, gibt es gar nichts anderes als "Natur"! Und ohnehin formuliert das darwinistische Prinzip keineswegs ein Überleben der Stärksten, sondern der am besten an ihre jeweilige Umwelt Angepassten. 
SO verstanden, mag eine Übertragung auf die Menschheit sogar Sinn machen; dann aber bezogen auf Gesellschaften insgesamt: Diejenigen, die am besten an Krankheitserreger angepasst sind (bzw. diese am effizientesten abwehren), haben die besten Chancen auf der Welt. In seinem Buch "Guns, Germs, and Steel: The Fates Of Human Societies" untersucht Jared Diamond, wie es dazu kommen konnte, dass wir "Weißen" große Teile der Welt erobert und die dort ansässigen Indigenen ganz oder teilweise verdrängt haben. Neben "unseren" Erfindungen Kanonen und Stahl war dafür noch etwas anderes verantwortlich, was "wir" damals noch gar nicht beeinflussen konnten: Die Krankheitserreger ("Germs"). Als Gesellschaft, d. h. im statistischen Durchschnitt, waren wir gegen diese abgehärtet, hatten sozusagen eine gewisse "Herdenimmunität". Die war tatsächlich dadurch entstanden, dass man der Natur (weitestgehend) ihren Lauf gelassen hat. Nicht aus Trägheit oder aus vulgärdarwinistischem Kalkül, sondern einfach, weil man gar nicht wusste, was diese Krankheiten verursachte und wie man dagegen ankämpfen könne. (Mit Ausnahme übrigens der Quarantäne! Die gab es bereits zu Zeiten, als die Medizin noch in den Kinderschuhen steckte. So wurde z. B. August von Goethe, der Sohn des "großen" Goethe, auf seiner Italienreise in Quarantäne gesperrt; in seinen Briefen an seinen Vater berichtet er darüber.)
Heute würde, wenn es hart auf hart käme, wohl diejenige Gesellschaft (dasjenige Volk) überleben, welches die Pandemie (nicht unbedingt perfekt, aber) mit dem größtmöglichen Erfolg bekämpfen würde. Also meinetwegen diejenige, welche die besseren Impfstoffe hat - oder ggf. auch die schärfsten Lockdowns verhängt: das ist eine Frage des Einzelfalles, keine ideologische Grundsatzfrage!
Angesichts der weitaus schwächeren Wirksamkeit etwa des chinesischen Impfstoffs "Sinovac" sollten wir eigentlich stolz darauf sein, dass "wir" einen sehr viel wirksameren entwickelt haben. Von daher ist es ausgesprochen inkonsequent, wenn z. B. ein Björn Höcke sich zwar andauernd am Buch eines Briten aufgeilt, der den Deutschen der Vergangenheit großen Forscher- und Erfindergeist bescheinigt, jedoch ein brandaktuelles Beispiel dieser Tüchtigkeit (ebenfalls) mit dem Globulistenbegriff (kein Schreibfehler!) "Gentherapie" schlechtredet. 
Und überhaupt liebt ein wahrer Patriot sein Volk und wird alles tun, um es gegen Gefahren - wie aktuell die Pandemie - zu beschützen. Es dagegen eiskalt der Selektion des Sensenmannes zu überlassen, ist nicht patriotisch, sondern idiotisch. Wenn nicht gar (im umgangssprachlichen Sinne) VERBRECHERISCH.

Aber  Peter Boehringer ist in seinem Gesellschaftsdenken mehr oder weniger ein Libertärer (Minimalstaatler). Ausführlicher komme ich unten darauf zurück; an dieser Stelle muss ich die große Masse meiner Leser wohl zunächst einmal näher mit dem Inhalt dieser mehr in den USA als in Deutschland verbreiteten Bewegung bekanntmachen.
Unauflöslich mit dem Libertarismus verbandelt ist das, was man "Vulgäraustrianismus" nennen könnte (und in der extremsten Form "Anarchokapitalismus"). Der englische Ausdruck "Austrians" meint im Rahmen dieser Debatte nicht die "Österreicher" ganz allgemein, sondern die "österreichische" Schule der Wirtschaftswissenschaften. Aber darüber hinaus in der Regel auch die Kombination beider Sachgebiete (meine Hervorhebung): "Mit AUSTRIAN wird seit Anfang der 1980er Jahre in den USA eine generell libertäre politische Philosophie der Befürwortung freier Märkte bezeichnet" (Wikipedia über den Begriffsinhalt). Eine ausführliche Kritik des, sagen wir mal: "Austrianismus" habe ich in einem Blogpost von 28.12.2020 formuliert, und zwar am Beispiel des besonders radikalen Vertreters Dr. Markus Krall: "Atlas burped – und befüllte den Heißluft-Ballon der Wealthcare-Krallokratie. Kritik der libertären (Schein-)Vernunft.
Von "Vulgäraustrianismus" spreche ich deshalb, weil diese Richtung, die einstmals durchaus respektable Wissenschaftler hatte, inzwischen weitgehend auf Internet-Forenniveau herabgesunken ist. (Und das sogar auf einer Ebene, die sich selber für "wissenschaftlich" hält; vgl. als Beispiel die primitive Deflationsverharmlosung durch einen "Österreicher", die mein Blogpost "Deflation des Deflationswissens: Warum mir die unterkomplexe Deflatiologie von Professor Philipp Bagus spanisch vorkommt" vom 17.11.2014 thematisiert.)

Für die Libertären (engl. "Libertarians") und damit auch für Peter Boehringer sind die "Gesellschaft", und erst Recht der Staat, generell ein rotes Tuch. Dass wir alle "auf den Schultern von Riesen stehen", begreifen die nicht. Der Libertarismus ist quasi die Leibnizsche Monadologie auf die "Gesellschaft" übertragen: Alle leben nebeneinander her, aber doch irgendwie koordiniert: sozusagen in einer prästabilierten Harmonie.
(Trotz scharfer Kritik am Libertariat greife allerdings auch ich gelegentlich auf deren Terminologie zurück, so z. B. wenn ich von "Steuersklaven" spreche. Denn auch ich sehe nicht ein, dass meine eigene Regierung mich zum Wohle fremder Völker brutal ausplündert. Und ganz generell ist natürlich das Austarieren zwischen Individuum und Gesellschaft und zwischen Freiheit und Zwang eine Daueraufgabe, bei der uns der Libertarismus immer wieder ermahnt, die individuell-freiheitliche Seite nicht zu vergessen.)
 
Den definitiven Beweis für Boehringers ideologischen Hintergrund liefert das Wort "Makroklempner" (im Text von mir mit Nr. 9 markiert). Makro-Klempner sind in der Terminologie der "Austrians" diejenigen Wirtschaftswissenschaftler, Finanz-Politiker, Notenbanker usw.), welche die nach  "österreichischer" Lehre unvermeidlichen Wirtschaftskrisen durch monetäre Eingriffe (also auf der volkswirtschaftlichen Makro-Ebene) abzuwenden oder abzumildern suchen. Das kann nämlich nach ihrer Glaubenslehre nicht funktionieren, sondern wird die unabänderlich eintretende Krise nur noch verschlimmern. (Der Erz-Makroklempner, so etwas wie der Ökonomie-Teufel persönlich, ist für die Vulgäraustrians John Maynard Keynes.)
Wollte man den "österreichischen" Gläubigen glauben, hätte es seit 1945 bereits jede Menge Krisen geben müssen. Es frustriert diese Chiliasten offensichtlich, dass Politik und Notenbanken solche Krisen bislang noch immer erfolgreich abgewehrt haben - nicht zuletzt die potentiell gigantische Wirtschafts- und Finanzkrise von 2007/2008 ff. Ständig predigen diese Ökonomie-Eschatologen, dass Eingriffe die Krisen nur verschärfen und ständig passiert - NICHTS! Gewiss ist die in den letzten Jahrzehnten erfolgte exorbitante Ausweitung der Geldmenge beängstigend; darin stimme ich Peter Boehringer durchaus zu. Nur sehe ich die Notenbanken nicht als Treiber, sondern als Getriebene. Ich vermute, dass dem Eigentumssystem Überakkumulationstendenzen der Geldbestände innewohnen. Und davon abgesehen hat natürlich schon die im Laufe der letzten Jahrzehnte stark erweiterte weltweite Wirtschaftsleistung eine entsprechende Geldmengenausweitung zwingend erforderlich gemach.
 
Noch deutlicher zeigt sich die Parallelität von Boehringers vulgärdarwinistischem Gesellschaftsdenken und seinen ökonomischen Vorstellungen, wenn er schreibt (Fettung von mir):
"Die Krise [von 2007/2008 ff.] hat ..... nur gezeigt, was passiert, wenn man die Selbstheilungskräfte freier Märkte zu lange unter extremer Machbarkeitshybris ausschaltet. Die Natur lässt sich auf Dauer nicht unterdrücken." 
(Aus "Keynes versus Smith: Illusion versus Natürlichkeit" vom 18.02.2013.) Zum Glück sind die Wirtschaftswissenschaften (etwas) und die finanzpolitische Praxis (sehr viel) weiter gekommen, als die vulgärösterreichischen Theoriedinosaurier. Der ständig vorhergesagte Crash will sich einfach nicht einstellen! Das muss schon frustrierend sein; aber Gläubige lassen sich von einer konträren Realität bekanntlich nicht beirren: "Credo quia absurdum" lautet deren unerschütterliche Devise.

Zusammengefasst: Boehringer hat ein primitives Verständnis von der Stellung des Menschen in der Natur, das unseren heutigen hochtechnologisierten Gesellschaften in keinster Weise gerecht wird. Ein solcher Mann an der Spitze der AfD würde die Partei zu einem jämmerlichen Sektiererhaufen aus der intellektuellen arrière-garde verkümmern lassen. (Parallel dazu hat er auch ein primitives Verständnis von modernen Volkswirtschaften und insbesondere von dem für diese Wirtschaften zweckmäßigen und notwendigen Geldsystem; dazu unten mehr.)
 

6) Große Klappe dank Präventionsparadox?

Wenn Boehringer verkünden kann, dass "sämtliche Covid-ist-das-Ende-der-Menschheit-Szenarien ..... nicht [eintreten], dann könnte dieser Erfolg ja gerade dem Umstand geschuldet sein, DASS Politik, medizinische Wissenschaft und Bürger das Mögliche unternommen haben, um die Pandemie einzudämmen. Somit wären manche düsteren Prognosen nur deshalb nicht eingetreten, weil man solche Szenarien vorhergesehen und vorhergesagt hat - aber freilich nur für den Fall, dass KEINE wirksamen Gegenmaßnahmen getroffen werden. Das wäre dann das "Präventionsparadox".
Wissenschaftlich beweisen lässt sich das nicht, denn die Gegenprobe können wir nicht machen. Aber nach aller Lebenserfahrung
erscheint es sehr plausibel, dass es so war. Wenn das so ist, dann hätten wir sehr ein sehr viel größeres Leiden gesehen, wenn die Menscheit den Boehringers dieser Welt gefolgt wäre. Die zwar nur eine kleine, aber dafür umso lautstärkere Minderheit sind. Eine Partei, die ihren Ehrgeiz darauf richtet, einen solchen "fringe" zu bedienen, wird sehr bald selber randständig werden. Und das übrigens VÖLLIG ZU RECHT!
(Um vorhersehbaren böswilligen Missverständnissen gleich einen Riegel vorzuschieben: Dass sich die AfD einer generellen Impfpflicht widersetzt, ist absolut legitim. Auch ich halte - zumal jetzt, wo sich eine Entspannung des Infektionsgeschehens abzeichnet - absolut gar nichts von einem Impfzwang!)


7/8) Boehringer gegen die AfD-Parteilinie
 
Indem er "ein Ende ALLER Maßnahmen" fordert, verstößt Peter Boehringer gegen die offizielle AfD-Parteilinie. Auch die Verharmlosung der Pandemie und die Hetze gegen Impfungen sind NICHT Parteilinie der AfD. Vielmehr heißt es auf der aktuellen Kampagnenseite "Gesund-ohne-Zwang" (meine Hervorhebungen):
"Werben Sie gemeinsam mit uns für die Freiwilligkeit einer Impfung, die Stärkung des Gesundheitssystems, den Schutz von Risikogruppen und gegen die Spaltung unserer Gesellschaft."
Das lässt inhaltlich zwar einigen Spielraum. Aber jedenfalls ist es keine grundsätzliche Ablehnung der Impfungen wie auch anderer Maßnahmen (zumindest zum Schutz von "Risikogruppen" - wen auch immer man darunter subsumieren mag). Wer dagegen ganz grundsätzlich Politiker, die Maßnahmen - welcher Art auch immer - gegen die Pandemie ergreifen, als "irre und tyrannisch" verunglimpft, der hat damit zugleich auch, gewollt oder nicht, die eigene Parteiführung verunglimpft.
Und was die "Makroklempner", also die Politiker, "in aller Welt" angeht: Was, bitte, geht das den Herrn Boehringer an (oder unsere Partei, oder selbst unser Land) an, welche Maßnahmen fremde Länder in Sachen "Corona" ergreifen oder unterlassen? Nur Irre oder Tyrannen mischen sich in fremde Angelegenheiten ein, die allenfalls einen entfernten Bezug zu unseren eigenen Angelegenheiten haben und bei denen umgekehrt auch wir uns eine Einmischung mit Fug und Recht verbitten würden!


9) "Makroklempner": S. oben Ziff. 5

Freiheit die ich meine: Boehringers Umgang mit Faktenforderern

Schauen wir uns den Disput an, der sich in den Kommentaren zu seinem o. a. Facebook-Beitrag zwischen mir und Peter Boehringer entwickelt hat:

Ich:
"Die Natur siegt am Ende immer. Wenn man sie nur lässt."
Das hatte sich unser MdL Bernd Grimmer in BaWü sicherlich auch gedacht. Und tatsächlich hat "die Natur" ja auch gesiegt .....Muss ich persönlich eher nicht haben.
 
Boehringer (Hervorhebungen und Numerierung von mir hinzugefügt):
Ach ja. Wo nur waren all die heutigen Moralisten und Hypervorsichtigen [1a] 2017/18, als man einer viel höheren Gefahr ausgesetzt war, ganz unspektakulär und medial und politisch völlig unbeachtet von einer popligen Grippe dahingerafft zu werden. Besonders wenn man (wie Grimmer oder wie Sie oder wie auch ich bald einmal) zu einer Risikogruppe gehört, die auch an einem entzündeten Knöchel sterben kann, weil das Immunsystem im Alter einfach nachlässt und in 100% der Fälle ganz am Ende komplett versagt, [2a] falls man kein Unfallopfer ist.
Wo war damals die Politik, Sie vor diesem Ihrem unvermeidlichen Schicksal des Todes [2b] zu schützen? Wo waren Sie selbst, Sie chronisch-sklavisch massenmedial höriger und inzwischen faktenresistenter B.B., [3a] damals? Haben Sie den massenhaften Lockdown gefordert? Waren Sie dafür auf der Straße [3b]? Natürlich nicht. So wie es 100% der Menschen nicht waren [1b], weil ihnen kein Massenmedium "Panik" befohlen hat - so wie es eben heute wider inzwischen fast alle Fakten getan wird [4a].
Weder Sie noch wir alle werden dem Tod entkommen [2c]. Und weder Ihnen noch uns werden alle Lebensrisiken gegen den absoluten Willen der Natur [5] abgenommen.  Und ja, trotzdem kann man mit Medizin die Chancen verbessern. Hier bei Corona sind die Maßnahmen aber (inzwischen evident) unproduktiv, vielfach kontraproduktiv [6] und selbstredend komplett unverhältnismäßig.
Da hilft auch kein schwarzer und unangebrachter Humor, der hier nur von Ihrer Argumentenot ablenken soll.
=> Bitte schweigen Sie hier. Und nutzen Sie Ihre selbstreferentielle Füssener FB-Präsenz oder Ihre Homepage [7a]. Alles gut. Leben und leben lassen. Wir schweigen dort gerne auch. Passt doch hier auch gut als Motto. Hier gibt es erst dann wieder eine Bühne für Sie, wenn Sie belegen (!), wann Sie wo 2017/18 öffentlich den totalen Lockdown gefordert haben [1c / 7b]. Solange das nicht kommt, lassen Sie uns arme Irre die Wahrheit suchen, die Sie leider als Lüge und Verirrung wahrnehmen, Wir können gut damit leben.
PS: Und ja, auch und gerade Ihresgleichen war hiermit gemeint (heute in einem meiner anderen FB-Posts):
"Erst wenn die tiefschlafenden und/oder vollverlogenen Massenmedien [4b] endlich aufwachen und die Wahrheit hinterfragen, wird auch die Masse verstehen, dass diese Gentherapie NICHT die Lösung, sondern Teil des Problems ist [8]! Wir haben es hier mit etwas VÖLLIG anderem als bei sinnvollen Impfungen gegen Tetanus, Polio oder Pocken zu tun! Die Massen sollten das endlich verstehen, auch wenn es nach zwei Jahren der Impfpropaganda schwer fällt, sich selbst die Wahrheit einzugestehen: Die Corona-Gentherapie baut seit 2020 auf massenhaften Lügen, Täuschungen, nicht erfüllten Versprechungen, Vernebelungen, Falschdefinitionen, falschen Kausalbehauptungen, Drohungen und Bestechungen auf."
 
Zu 1a - c:
Diese Argumente Boehringers sind "Whataboutism". Unabhängig davon, wie heftig (oder "pandemisch") die fragliche Grippewelle war oder nicht, hängt die (moralische, die juristische sowieso nicht) Berechtigung, jetzt Maßnahmen zu fordern oder zu befürworten, in keinster Weise davon ab, ob und wie man sich damals positioniert hat.
Im Hintergrund dieser Argumentation muss man aber wohl eine Meinung Boehringers vermuten, dass die Corona-Pandemie eigentlich gar nicht so schlimm war (eben nicht schlimmer als die damalige Grippewelle), jedoch medial und politisch übertrieben wurde, um irgendwelche finsteren Zwecke zu verfolgen. Das heißt, er unterstellt implizit (wie man das ja auch an anderen Textpassagen sieht) eine WELTWEITE Verschwörung.

Zu 2a - c:
Das 'sterben müssen wir sowieso, warum also etwas dagegen tun' ist ein ebenso ekliges wie vollidiotisches Fatalismusargument. Mit diesem Fatalismus wäre Peter Boehringer wahrscheinlich im Islam bestens aufgehoben.
Damit steht Argument 5 in Verbindung: Nicht nur ist es völlig sinnlos, etwas gegen Corona zu tun: Der Mensch handelt damit sogar "gegen den Willen (!) der Natur"! Dem Lieben Gott kann man einen Willen zuschreiben - oder Allah. Boehringer ist näher am Islam dran (Fatalismus; wer mit den Erkenntnissen und Mitteln der modernen Zivilisation eine Epidemie bekämpft, handelt gegen einen höheren Willen), als ihm selber lieb sein kann.
Jedenfalls ist es blanker Unsinn, "der Natur" einen "Willen" zuzuschreiben. Das haben die Menschen auf einer primitiveren Kulturstufe getan, also in Zeiten, als sie noch wehrlos waren gegen eine Natur, die sie z. B. aus dem Ahrtal vertreiben "wollte"! In der Konsequenz dürfte der Mensch noch heute keinerlei Vorsorge gegen die Überschwemmungsgefahr treffen. Will
Boehringer uns dorthin zurückbeamen?

Zu 3a + b:
Zum einen geht es hier wieder um den Whataboutism Ziff. 1: Boehringer wirft mir vor, dass ich bei der Grippewelle nicht auf die Straße gegangen bin und Gegenmaßnahmen gefordert habe.
Weit interessanter ist sind seine Vorwürfe, wonach ich nicht nur a) chronisch und b) sklavisch den Massenmedien hörig sei (die nach Boehringers Meinung sowieso weitestgehend lügen - vgl. Nr. 4), sondern mittlerweile sogar "faktenresistent". Also sozusagen gehirngewaschen.
Boehringer verwendet hier im Grunde das Kindergartenargument "Du bist doof". Die übliche Reaktion "selber doof" habe ich ihm freilich verweigert, sondern darauf hingewiesen, dass dafür die Darlegungs- und Beweislast auf seiner Seite liegt. Aber so beredt (und amüsant, aber letztlich doch ausgesprochen einfältig) er mich hier auch beschimpft: Meine Forderungen in der weiteren Debatte nach Darlegung der angeblichen Fakten verhallten ungehört (s. u.). Das ist auch nicht überraschend; Argumente sind in dereartigen Diskursen eher unüblich. Jedenfalls vom eigenen Filterblasenanhang werden sie nicht erwartet. Solche "Diskussionen" reflektieren eher die Welt der Rudersklaven auf den alten Galeeren: Ein Vormann gibt den Takt an und die (hier: geistigen) Kettensklaven legen sich entsprechend in die Riemen.

Zu 4a - b:
Die Massenmedien befehlen Panik und lügen uns die Hucke voll. Auch diese Behauptungen unterstellen (wie Ziff. 1) implizit eine WELTWEITE Verschwörung.

Zu 5: s. o. zu 2a - c.

Zu 6:
Die Maßnahmen gegen Corona sind nach Boehringers Meinung unproduktiv bis, kontraproduktiv uns dass soll mittlerweile offenkundig sein. Da ist man natürlich neugierig, was Boehringer weiß - und die breite Masse der Wissenschaftler (und in der Folge die Politiker) der gesamten Welt (und schon gar die knallharten Lockdown-Chinesen) nicht wissen. Aber das verrät er nicht; das gehört wohl zu den Glaubensgeheimnissen der Corona-Naturburschen.

Zu 7a + b:
Am Schluss seiner Tiraden will Boehringer mir das Wort verbieten. Auch das ist Kindergartenniveau: Du bist doof, mit dir rede ich nicht mehr, verpiss dich! Eine Bereitschaft oder Fähigkeit Boehringers, das angeblich weltweite Lügennetz des Mainstreams argumentativ zu zerreißen, ist nicht erkennbar. 
Ein Mann mit einer derartigen Einstellung wäre ganz sicher KEIN Gewinn an der Spitze der AfD (oder irgendeiner anderen Partei).

Zu 8:
Wiederum wettert Boehringer hier gegen die Impftherapie, die er neuerlich als "Gentherapie" verteufelt. Die sei "NICHT die Lösung, sondern Teil des Problems". Somit wäre das Impfen nicht nur widernatürlich, sondern sogar schädlich. Aber auch für diese steile Behauptung bleibt Boehringer den Beweis selbstverständlich schuldig. 


Und wieder zurück zu Facebook:

Ich:
"2017/18, als man einer viel höheren Gefahr ausgesetzt war, ..... von einer popligen Grippe dahingerafft zu werden."
Also, in Deutschland sind jetzt innerhalb von knapp 2 Jahren ca. 110.000 Personen "mit Corona" gestorben.
Solche Zahlen hat unser Land bei einer Grippeepidemie noch nicht erreicht (außer vermutlich bei der Spanischen Grippe vor ca. 100 Jahren).
Und dabei stehen wir noch relativ gut da (weil die Deutschen schon von sich aus vorsichtiger sind als andere Völker?); in den USA z. B. ist die relative Sterbeziffer etwa doppelt so hoch. (Gibt natürlich auch Gegenden, wo sie weitaus niedriger ist: Ostasien, Afrika.)
Sicher gibt es viele Krankheiten, an denen man sterben kann. Aber seit der Steinzeit hat sich die Medizin deutlich weiter entwickelt. Und wir versuchen heutzutage, Krankheiten zu bekämpfen.
"Wo war damals die Politik, Sie vor diesem Ihrem unvermeidlichen Schicksal des Todes zu schützen?"
Wie gesagt: Weder hatten wir in Deutschland solche Sterbeziffern mit Grippe, wie jetzt mit Corona. Und schon gar nicht weltweit.
"Bitte schweigen Sie hier."
Warum? Wenn ich Unsinn rede, ist das doch eine herrliche Steilvorlage für Sie, und Sie können beweisen, dass Sie Recht haben - und ich Unrecht.
(Wenn allerdings nicht .....)
"..... Sie chronisch-sklavisch massenmedial höriger und inzwischen faktenresistenter B.B. ....." 🤣🤣🤣
Es gibt viele Fakten i. S. Corona, und nicht alle sind leicht auf einen Nenner zu bringen. Ich bin kein Fachmann; aber jedenfalls greife ich mir auch nicht mir selber günstig erscheinende Zahlen heraus und gehe damit hausieren.
"Erst wenn die tiefschlafenden und/oder vollverlogenen Massenmedien endlich aufwachen und die Wahrheit hinterfragen, wird auch die Masse verstehen, dass diese Gentherapie NICHT die Lösung, sondern Teil des Problems ist!"
Impfungen sind keine therapeutischen, sondern vorbeugende Maßnahmen. Davon abgesehen, gehöre ich nicht zu den technophoben und fortschrittsfeindlichen Grünen, die sich vor allem Neuen fürchten: Atome, Gene ..... . Deswegen war ich eigentlich der AfD beigetreten, weil ich gedacht hatte, dass wir eine wissenschaftsbasierte und fortschrittsfreundliche Partei wären.
War wohl ein Irrtum.
Für Ihre Behauptung, dass die Impfungen "Teil des Problems" sind, also die Pandemie verschärfen, liegt die Darlegungs- und Beweislast bei demjenigen, der Sie aufstellt, also bei Ihnen.
"Die Corona-Gentherapie baut seit 2020 auf massenhaften Lügen, Täuschungen, nicht erfüllten Versprechungen, Vernebelungen, Falschdefinitionen, falschen Kausalbehauptungen, Drohungen und Bestechungen auf."
1) Wer wurde bestochen?
2) Dass die Erwartungen in die Impfstoffe insbesondere im Hinblick auf die Wirkungsdauer nicht erfüllt wurden, macht die damaligen Hoffnungen nicht zu Lügen.
3) Es spricht statistisch vieles dafür, dass die Impfungen die Pandemie eingedämmt und deren Auswirkungen stark abgemildert haben. Oder können Sie das Gegenteil beweisen?
4) Was haben Sie gegen Impfungen? SIE persönlich müssen sich ja nicht impfen lassen. Aber warum versuchen Sie, Ihre Mitbürger davon abzuhalten? Wollen Sie die Zahl der AfD-Mitglieder, Anhänger und Wähler mit Hilfe "der Natur" gewaltsam reduzieren?
 
Boehringer (Hervorhebungen und Ziffern wiederum von mir):
Es ist einfach eine faszinierende massenpsychologische Fallstudie, wie auch intelligente Menschen, die sonst ja auch nicht immer den MSM glauben, sich nun durch die Dauerberieselung von den Lügen einfangen lassen [1], die einfach permanent wiederholt werden. Und dass viele auch nach zwei Jahren noch immer nicht den Unterschied zwischen "an oder mit" Covid gestorben (etwa 50-90% Differenz) verstehen [2]. Und die nicht sehen wollen, dass parallel zu Covid die einfache Influenza nun in der dritten Saison praktisch ausgerottet ist (angeblich) [3]. Und die nicht sehen wollen, dass es 2020 keine Übersterblichkeit und damit keine Pandemie gab. Und dass es auch 2021 NICHT WEGEN Covid-Opfern eine leichte Übersterblichkeit gibt, die aber inzwischen messbar ist und nur auf Impffolgen oder Lockdown-Folgen zurückzuführen [4] ist.
Und eben auch die Dutzenden weiteren zentralen Lügen, von denen die zentralsten ja widerlegt sind [5]. Insbesondere auch, dass es weder jetzt noch jemals auch nur annähernd Letalitätsraten von 4+% gegeben [6] hat und damit Triage-Gefahr gegeben hat, was aber Anfang 2020 die einzige Begründung für Maßnahmen und Freiheitsberaubungen war. Und dass das ganz sicher KEIN Ergebnis der wirkungslosen Lockdown-Maßnahmen und schon gar keine der Impfungen [7] war. Siehe auch mal wieder die Posts von heute [8].
Aber die kognitive Dissonanz durch eine Wahrnehmung der heute bekannten Fakten führt bei leider viel zu vielen zu unerträglicher Demütigung vor sich selbst. Und so verharrt man in der Lüge, um sich die verdrängte Wahrheit nicht eingestehen zu müssen. Tragisch und eines Tages in Geschichts- und Psychologielehrbüchern aufzuarbeiten.
 
[Unmittelbar anschließender Folgeeintrag:] 
Und an Herrn Brinkmann noch: Sie sind gefangen in Ihrer Denkwelt [9]. Ich bitte Sie, diese Seite darum nun zu verlassen [10]. Bei anderen AfD-Themen sind wir ja beeinander. Schreiben Sie in Ihrem Wohnzimmer - ich in meinem. Wir werden uns vor dem Ende der Pandemie nicht gegenseitig überzeugen (und auch danach nur dann, wenn die MSM endlich zur Wahrheit zurückkehren, so dass Sie das dann in der Folge auch tun können [11]).

Hier kommen, statt Fakten, wieder nur unbelegte Behauptungen:
1) 'Sie sind ein armes Opfer der Mainstream-Medien'.
2) 'Sie wissen nicht einmal, dass die als Corona-Opfer ausgewiesenen Opfer nur MIT Corona gestorben sind und damit keineswegs zwangsläufig auch AN dieser Krankheit. - Das ist purer Unsinn, weil ich das überhaupt nicht behauptet oder auch nur thematisiert hatte.
3) Was der damit sagen wollte, dass "parallel zu Covid die einfache Influenza nun in der dritten Saison praktisch ausgerottet ist (angeblich)", weiß ich nicht; auch auf Nachfrage in einem Folgekommentar hat er das nicht erläutert.
4) Für seine Behauptung, dass eine leichte Übersterblichkeit in 2021 "nur auf Impffolgen oder Lockdown-Folgen zurückzuführen" sei, ist Boehringer den Beweis schuldig geblieben.
5) Ebenso für die angeblich "Dutzende zentraler Lügen" im Zusammenhang mit Corona und deren angebliche Widerlegung.
6) Keine Ahnung, ob jemand und ggf. wer "Letalitätsraten von 4+%" prognostiziert hat. Das ist aber auch egal: Entscheidend ist, dass Boehringer beständig das Präventionsparadox ausblendet bzw. eine Wirksamkeit der präventiven Maßnahmen und Impfungen sogar bestreitet (vgl. Nr. 7). Und auch das selbstverständlich ohne einen Beweis zu liefern.
7) Vgl. Ziff. 6. 
8)  Der Hinweis auf die "Posts von heute" ist unspezifisch. Da werde ich ganz sicher nicht herumsuchen und herumdeuteln, was der Dichter uns hier sagen wollte.
9) Ich als angeblich Gefangener in meiner Denkwelt: Das ist letztlich jeder. Aber ich bin durchaus bereit, mich aus dieser Gefangenschaft erretten zu lassen - mit Fakten. Unsubstantiierte Behauptungen reichen dafür nicht.
10) Sich hier (zwar höflich) auf sein Hausrecht zu berufen, ist eine diskursive Kapitulationserklärung Boehringers. Und definitiv kein Qualifikationsnachweis zum Parteivorsitzenden.
11) Das ist wiederum das Kindergarten-Argument: "Du bist doof" (und von den Medien eingeseift). Wäre ja theoretisch auch tatsächlich möglich; aber Beweise bleibt Boehringer schuldig. 
 
 
Weiter bei Facebook:
 
Ich:
Freiwillig verlasse ich diese Seite nicht; da müssen Sie mich schon sperren.
Das allerdings wäre eine intellektuele Bankrotterklärung Ihrerseits. Nämlich das Eingeständnis, dass Sie meiner nüchternen Kritik keine FAKTEN entgegensetzen können.
Und nicht außerhalb Ihrer eigenen Filterblase, wo man sich mit bloßer Agitation ohne Belege ("Bestechung" usw.) zufrieden gibt, existieren können.
Übrigens: Ich habe keine Schwierigkeiten damit, selbst Antifanten auf meiner Facebook-Seite zu tolerieren - und zu stellen.
Nach einiger Zeit verlieren die regelmäßig selber die Lust daran, mit mir die Klinge zu kreuzen.😉
 
Boehringer:
Sie sind ja noch nie gesperrt worden. Sie sind ja kein Troll. Ich glaube Ihnen, dass Sie sich selbst glauben. Und an dieser Stelle wird es eben irrational, da Sie sich mit den Infos hier nicht mehr objektiv auseinandersetzen. Gerade heute war Ihr Eingangskommentar zu MdL Grimmer einfach nur abwegig, polemisch und emotional. Erstens war Grimmers Todesursache "Covid" reine Verdachtsberichterstattung der BaWü-Medien (die Witwe hat dies NICHT bestätigt - das wurde nur gemunkelt), zweitens können statistische Einzelfälle niemals die hier in den heutigen Posts gezeigten objektiven, unemotionalen, statistischen Massenfakten widerlegen.
Es macht darum keinen Sinn, die "Klingen zu kreuzen". Sie sind bei diesem Thema (nur dort!) leider nicht mehr rational, was auf dieser "deutschen" (Dichter- und Denker) Seite aber Voraussetzung für Satisfaktionsfähigkeit und für das Mitreden ist. Sie halten mich umgekehrt bei Corona für irrational. Ist OK - damit lebe ich wie gesagt. Habe aber keine Zeit für diese müßigen Debatten, die man mit Ihnen immer wieder bei Adam und Eva beginnen muss.
 
Ich:
"Lügen ....., die einfach permanent wiederholt werden."
Als da wären?
"viele auch nach zwei Jahren noch immer nicht den Unterschied zwischen 'an oder mit' Covid gestorben (etwa 50-90% Differenz) verstehen."
Dürfte derselbe wie bei "an oder mit Grippe gestorben" sein.
"parallel zu Covid die einfache Influenza nun in der dritten Saison praktisch ausgerottet ist (angeblich)"
Was heißen soll?
"die nicht sehen wollen, dass es 2020 keine Übersterblichkeit und damit keine Pandemie gab. Und dass es auch 2021 NICHT WEGEN Covid-Opfern eine leichte Übersterblichkeit gibt, die aber inzwischen messbar ist und nur auf Impffolgen oder Lockdown-Folgen zurückzuführen ist."
Sterbeziffern schwanken nun mal. Und wenn ohnehin in 2020 nur 30.000 Personen "mit" Corona gestorben sind, dann ist kaum zu erwarten, dass sich die Pandemie in einer statistisch relevanten Übersterblichkeit niederschlägt.
Die Frage, die Sie konstant ausblenden, ist dann freilich immer noch, ob und ggf. inwieweit die staatlichen Vorsorgemaßnahmen die Sterbeziffer in D. so relativ niedrig gehalten haben.
"es auch 2021 NICHT WEGEN Covid-Opfern eine leichte Übersterblichkeit gibt, die aber inzwischen messbar ist und nur auf Impffolgen oder Lockdown-Folgen zurückzuführen ist."
Eine Behauptung, für welche die Beweislast auf Ihrer Seite liegt.
"auch die Dutzenden weiteren zentralen Lügen, von denen die zentralsten ja widerlegt sind."
Ständige Wiederholung beeindruckt vielleicht Ihre politisch-gesellschaftliche Filterblase. Aber weder mich, noch kritische Außenstehende.
Welche Lügen, welche Widerlegungen? Fakten, Fakten, Fakten!
"Insbesondere auch, dass es weder jetzt noch jemals auch nur annähernd Letalitätsraten von 4+% gegeben hat und damit Triage-Gefahr gegeben hat, was aber Anfang 2020 die einzige Begründung für Maßnahmen und Freiheitsberaubungen war."
Vorbeugemaßnahmen haben es so an sich, dass sie den Eintritt von Ernstfällen verhindern sollen - und das u. U. auch tun. Unabhängig davon, dass auch ich den damaligen Total-Lockdown für überzogen halte: Die Beweislast für die Wirkungslosigkeit der seinerzeitigen (und der aktuellen) Maßnahmen liegt bei Ihnen!
"wirkungslosen Lockdown-Maßnahmen"
Fakten Fehlanzeige?
"die kognitive Dissonanz durch eine Wahrnehmung der heute bekannten Fakten"
Sie reden ständig von Fakten, benennen aber keinerlei Beweise für Ihre Behauptungen. Das kann Ihre Blase überzeugen; selbständig denkende Menschen eher nicht!
 
Und weiter ich in einem unmittelbar anschließenden Folgepost:
"wird es eben irrational, da Sie sich mit den Infos hier nicht mehr objektiv auseinandersetzen"
Ich habe mich mit jeder Ihrer Behauptungen auseinandergesetzt. Nur steht eben Ihre Behauptung "Maßnahmen waren nicht nötig, Pandemie gab es gar keine" unter der unbewiesenen Prämisse, dass die Maßnahmen unwirksam waren und NICHT die Fallzahlen (auf den verschiedenen Ebenen) gesenkt haben. Dafür werden Sie den Beweis schuldig bleiben müssen, weil ein Validierungsexperiment unmöglich ist.
Fakt ist gleichwohl, dass bei Geimpften die Intensivbehandlungs- und Sterbeziffern weit unter denen bei Ungeimpften lagen. (Ebenfalls Fakt ist natürlich, dass die Impfwirkung leider nach wenigen Monaten stark nachlässt. Inwieweit hier das Boostern hilft, wird man sehen.)
Und im Übrigen nochmal die Frage (weil Sie ja angeblich so rational argumentieren): Warum hetzen Sie hier gegen das Impfen? Was geht es Sie an, ob sich die Menschen impfen lassen oder nicht?
Die offizielle Position unserer AfD dazu ist: 'Das mag jeder selber entscheiden; nur lehnen wir einen Impfzwang ab.'
Mit dieser Position kann ich mich, soweit es um generellen Impfzwang gibt, auch voll identifizieren. (Bei einem spezifischen Impfzwang für Beschäftigte im Gesundheitswesen usw., wie er mittlerweile ja eingeführt wurde, habe ich mich nicht entschieden.)
"Habe aber keine Zeit für diese müßigen Debatten, die man mit Ihnen immer wieder bei Adam und Eva beginnen muss."
Tja, dann erarbeiten Sie doch einfach mal auf Ihrer Webseite eine umfassende, faktenbasierte Darstellung, die nachweist - was eigentlich genau?
WAS SIND DENN GANZ GENAU DIE ANGEBLICHEN "LÜGEN"?
Die Pandemie? Setzt den Nachweis voraus, dass sie ohne staatliche Gegenmaßnahmen nicht schlimmer geworden wäre.
Der Lockdown? Welcher? Jeder? Auch die Zugangsbeschränkungen zu Altersheimen?
Die Wirksamkeit der Imfpstoffe? Zahlen??? Oder gehören auch Sie zu denjenigen in unserer Partei, welche die Impfungen als Genozid bezeichnen?
Die Maskenpflicht? Alles Unsinn, oder was?

Ich denke, meine Leserinnen und Leser sind imstande, sich ihren eigenen Reim auf diesen Meinungsaustausch zu machen. 
Aber ein irgendwie in diesen Zusammenhang passendes Zitat aus einem Blogpost von Boehringer möchte ich doch nicht unerwähnt lassen (meine Hervorhebungen)
"Verteidigen wir darum das Recht, den Markt, die Freiheit, sowie das unzensierte Wort. Jeder an seinem Platz, furchtlosmit der nötigen Zivilcourage."
 
 
Ein aktueller Linkfund zum Thema Vakzinophobie: "Alte und neue Corona-Mythen: Und täglich grüßt der Irrsinn."
 
 
 
 
Durchleuchten wir aber nunmehr Boehringers geldsystemische Gedankenwelt:

III. PETER BOEHRINGER, BJÖRN HÖCKE UND DAS GELDSYSTEM


Im Grundsatzprogramm der Partei aus dem Jahr 2016 heißt es zum Geldsystem (S. 77; meine Hervorhebung):
11.11 Geldsystem überdenken, Gold heimholen
Unsere Sorge gilt auch dem Geldsystem selbst. Die Zentralbanken verfolgen eine interventionistisch-künstliche Nullzinspolitik und werden diese wohl fortsetzen – bis hin zu negativen Zinssätzen. Solche schweren Eingriffe in die finanziellen Eigentums- und Freiheitsrechte der Bürger führen letztlich zwingend zu einem nicht wünschenswerten weiteren Machtzuwachs des Staates und des Finanzsektors. Aus Sorge um unser Geld werden wir auch darüber nachdenken müssen, ob grundsätzliche Reformen am Geldsystem und dem Kartell aus Zentral- und Geschäftsbanken notwendig sind. Damit Deutschland bei einer demokratischen Entscheidung hin zu stabilem Geld alle Optionen offen hat, sollte das Gold der Bundesbank ausschließlich in Deutschland gelagert werden.


Am 19.03.2016 hatte Peter Boehringer auf Facebook über die letzte Sitzung der AfD-Bundesprogrammkommission vor dem Stuttgarter Programmparteitag berichtet. Im Kommentarteil fordert jemand "Verbannt die Zentralbanken und das FIAT-Geldsystem". Darauf antwortet Boehringer wie folgt (Fettung von mir): "Die Forderung ist (natürlich gerade bei mir) als sehr wichtig erkannt. Da die Meinungs- und Mehrheitsbildung innerhalb der AfD zu diesem Punkt noch einige Zeit dauern wird - lassen wir uns vom Programmparteitag zunächst den ARBEITSAUFTRAG geben, diesen Systemwechsel vorzubereiten. Durchsetzen könnten wir ihn derzeit ohnehin noch nicht. Aber wir machen in der Tat den Einstieg in den Ausstieg. ....."
Auch innerparteilich konnte Boehringer seine Geld-Welt-Sicht damals offenbar noch nicht durchsetzen; das zeigt die vorsichtige Programm-Formulierung "werden wir darüber nachdenken müssen".
 
Bei der Abfassung des AfD-Wahlprogramms zur Bundestagswahl 2021 hatten die Geldsystem-Esoteriker (nicht nur Boehringer; von dieser Sorte sind noch mehr in "meiner" AfD unterwegs) dann auf der ganzen Linie gesiegt: Im Abschnitt
"Absicherung gegen die Eurokrise, Geldsystem reformieren, deutsches Staatsgold vollständig zurück nach Deutschland" (S. 56/57) heißt es dort insoweit:
"Langfristig halten wir eine grundsätzliche Reform des Geldsystems für notwendig, hin zu einem freien Währungswettbewerb oder einem goldgedeckten Währungssystem."
Spannende Frage, ob diese Verfestigung monetäresoterischer Vorstellungen in der Partei-Programmatik einen wachsenden Einfluss von Höckes Nicht-mehr-Flügel in der AfD indiziert?

Jedenfalls hatte Björn Höcke genau einen Tag vor dem Facebook-Eintrag von Boehringer auf Facebook getönt (meine Hervorhebungen):
"Das Scheingeld des Geldsozialismus ist der Treibstoff des Kasinokapitalismus, der marktwirtschaftliche Selbstregulierungsprozesse teilweise außer Kraft setzt. Der Wachstums- und Rationalisierungsdruck, der auf der Realwirtschaft lastet, und der auch dazu führt, daß der Mittelstand verschwindet und immer mehr Menschen in Deutschland von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben können, hat seinen Ausgang auch in einem kranken Geldsystem. Wer in die Diskussion über den Mindestlohn einsteigt, sollte sich darüber im Klaren sein, daß er sich im Bereich des Nachsteuerns bewegt, also Symptompolitik betreibt. Das ist mir für die AfD zu wenig. Sie muß den Anspruch haben, die Ursachen für Fehlentwicklungen zu benennen. Der Kasinokapitalismus und der mit ihm korrespondierende Geldsozialismus dürfen nicht das Ende der Weltgeschichte sein. Die AfD muß Visionsfähigkeit zeigen. Dazu gehört auch der Mut, den Kapitalismus neu zu denken."
"Geldsozialismus" klingt inhaltlich (und der gesamte Post klingt chronologisch) stark danach, als habe Höcke sich diesen Floh vom Boehringer ins Ohr blasen lassen.
Zwar liegen die wirtschaftspolitischen Vorstellungen des Marktradikalen Peter Boehringer und des (wie Libertäre sagen würden) "Etatisten" (Staatsinterventionisten) Björn Höcke Welten auseinander. Doch gar so SOZIALpatriotisch, wie Höcke sich gibt, ist er gar nicht. Gegen die Forderung nach Aufhebung der Erbschaftssteuer im AfD-Wahlprogramm hat er sich offenbar nicht eingesetzt. Denkbar ist, dass Höcke, von dessen Identität mit Landolf Ladig (dem Fan der NS-Wirtschafts- und angeblichen NS-Antiglobalisierungspolitik *) ich überzeugt bin, den "Geldsozialismus" irgendwie mit Gottfried Feders "Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft" in Verbindung bringt.
* Die Wahrheit über die NS-(Miss-)Wirtschaftspolitik enthüllt (zwar mit anderer Stoßrichtung) verdienstvoller Weise Peter Boehringer in seinem Blogpost "Schachts Brief von 1939 und die Parallelen zur EUR-Rettung" vom 16.07.2012.
 
Den Begriff "Geldsozialismus" wurde offenbar von dem "Austrian" Roland Baader geprägt, und zwar 2010 in seinem Buch "Geldsozialismus: Die wirklichen Ursachen der neuen globalen Depression". Jedenfalls finde ich in der Google-Suche dieses Wort nicht in einem früheren Zeitraum. Worum es geht, zeigt bei gehöriger Überlegung bereits der Begriff selber. In aller Deutlichkeit jedoch das Vorwort (von Dr. Hans-Dieter Vontobel; Fettung von mir): "Baader zeigt, dass sich die Grösse Geld, im strengen Sinn als Tauschmittel vor dem Hintergrund realer Deckung zu verstehen, insbesondere unter den Ansprüchen und Begehrlichkeiten des Wohlfahrtsstaats zunehmend in ein Medium der Ausgaben- und Schuldenwirtschaft verwandelt .....".
Ohne Verwendung des Begriffs "Geldsozialismus" schrieb Baader im September 2010: "Dieses Herrschaftsspiel der Massen-Stallfütterung funktioniert aber nur durch die Möglichkeit, beliebige Geldsummen durch unablässige Staatsverschuldung schaffen zu können. Das Steuersubstrat reicht dafür schon lange nicht mehr aus. Brot und Spiele im Tausend-Milliarden-Umfang sind nur finanzierbar, wenn man die Tausenden von Milliarden an ungedecktem Papiergeld mit Federstrichen aus dem Nichts schaffen kann."
Doch schon 1995 hatte Baader einen Sammelband mit dem "verräterischen" Titel "Wider die Wohlfahrtsdiktatur: Zehn liberale Stimmen" herausgegeben.
Jedenfalls im Zeitpunkt seiner Zustimmung kannte Höcke diesen Hintergrund mit Sicherheit nicht; der hüpft allen hübschen Wörtern hinterher, mit denen er sich gegenüber seinen intellektuell eher anspruchslosen Anhängern als Wissender präsentieren kann. Im Juli/August 2016 hat er Baaders Buch wahrscheinlich gelesen: vgl. seinen Facebook-Post vom 12.07.2016. Ob er verstanden hat, dass zwischen dem 'Baaderismus' und jeglichem 'sozialen Patriotismus' Ozeane liegen? Jedenfalls scheint er nach diesem Zeitpunkt keine großen Töne mehr gegen das "Scheingeld des Geldsozialismus" gespuckt zu haben.

Freilich haben sich die "Austrians" mittlerweile darauf verlegt, dem Fiat-Geldsystem eine Bereicherungsfunktion der Reichen (und Ent-Reicherungsfunktion der - mehr oder weniger - Armen) anzudichten. Hetze gegen den Sozialstaat macht sich nicht gut und die neu aufgelegte Platte hat für sie selber eine wertvolle psychologische Entlastungsfunktion. 
Die Austrians haben selbstverständlich nichts dagegen, dass die Reichen reich sind. Und noch weniger stört es sie, dass die Armen arm sind: Das alles regelt angeblich "der Markt". Nur dass sie selber nicht so reich sind, wie sie es ihrem Selbstbild nach verdient hätten, das irritiert sie doch ganz gewaltig. Weil ihnen aber offener Neid auf die Reichen sozusagen ideologisch verboten ist, konstruieren sie sich das gegenwärtige Geldsystem als einen Popanz mit Sündenbockfunktion. Und damit sich wirklich niemand von ihrer eigenen Klientel getroffen fühlt, stellen sie die Bereicherten als winzig kleine Schicht dar: "Unfairness des heutigen Geldsystems für ALLE Bürger außer den 0,1% Gelddruckern und Bankern an den Zitzen der monetären Zentralbanken-Muttersau", wie Peter Boehringer oben sagte
Mit der Realität hat das alles zwar denkbar wenig zu tun; aber es ist ein ideologischer Mix, der den Einfältigen runtergeht wie Öl und der die WAHRE Ursache der problematischen Wohlstandverteilung, nämlich das EIGENTUMSSYSTEM, komplett vernebelt. (Damit rede ich keineswegs einer sozialistischen "Vergesellschaftung der Produktionsmittel" das Wort, denn die hat sich bekanntlich noch weitaus weniger bewährt als unser "Kapitalismus". Dennoch weigere ich mich, Fakten zu verschleiern und die Massen an der Nase herumzuführen.)
 
Als Minimalstaatler kann auch Peter Boehringer kein Freund des Sozialstaats sein. Allerdings verwendet er den Begriff "Sozialismus" hauptsächlich im Sinne von (EU-)"Schuldensozialismus", also als Kritik an der Vergemeinschaftung der Staatsschulden der EU-Länder. Diese Kritik teile ich selbstverständlich.


Schauen wir uns , was Boehringers Meinung über das "Geldsystem" im Detail an.

In seinem Aufsatz "Ungedecktes Papiergeld ist legales Falschgeld", schrieb er auf den "Goldseiten" am 16.11.2009 u. a.:

 "Wir leben seit August 1971 (Aufkündigung der Goldeinlösungsverpflichtung des Dollars) alle ungewollt in einem riesigen Papiergeldexperiment. Immer mehr Menschen stellen sich nun endlich die seit 38 Jahren überfällige Frage, warum dieses Papiergeld denn ohne Deckung überhaupt funktionieren kann ..... Interessanterweise hat der große Vertreter der Österreichischen Schule Ludwig von Mises schon lange vor 1971 (und sogar noch vor 1913/14, als der echte Goldstandard in den relevanten westlichen Ländern aufgegeben wurde) eben diese Frage beantwortet."
Es ist ganz erstaunlich, wie viel BLANKEN UNSINN Boehringer in diesen wenigen Sätze unterzubringen schafft:
1) Beim sogenannten "Nixon-Schock" 1971 wurde nicht "die Goldeinlöseverpflichtung" des Dollars aufgekündigt: Bereits seit 1933 durften US-Bürger gar kein Gold mehr besitzen - und das galt bis 1974! Was 1971 abgeschafft wurde, war der Anspruch ausländischer Notenbanken im Bretton-Woods-System, ihre evtl. Dollarüberschüsse bei der US-Zentralbank ("FED") für 35 Dollar pro Feinunze in Gold einzutauschen. 
Noch am 15.08.2021 behauptete Boehringer in seinem Blogeintrag "Die Zäsur des 15. August 1971" , damals habe Nixon "die fixe Einlösbarkeit des Dollars gegen die wahre Leitwährung der Welt, nämlich Gold" aufgehoben. Richtig ist natürlich, dass "das Schließen des Goldfensters ..... das faktische Ende des Bretton-Woods-Systems" war. Falsch ist schon wieder Boehringers Behauptung, der damalige KURS sei 35 Dollar je Gold-Unze gewesen. Das war kein (Markt-)"Kurs", sondern ein von den ihm doch anderweitig so verhassten Regierungen festgesetzter, also MANIPULIERTER, Preis. Der musste bereits seit 1961 durch die Notenbanken gestützt werden (Londoner Goldpool). Diese Stützung wurde 1968 beendet; von da an gab es neben dem internen Verrechnungskurs der ausländischen Notenbanken gegenüber den USA einen freien Marktkurs des Goldes. 
"Die zwar allmähliche aber doch zielstrebige Entwicklung von freiem Waren(gedeckten) Geld bis 1914 hin zu völlig ungedecktem und per staatlichem Zwang dekretierten Monopol-Schuldgeld dann ab dem 15. August 1971 war die Ursache der meisten gesellschaftlichen Katastrophen der 'modernen' Neuzeit."
Was denn nun: Entwicklung seit 1914 oder radikaler Bruch 1971? Und natürlich war das Geld der Kaiserzeit nicht "frei". Die Austrians phantasieren von "freiem Marktgeld" im Gegensatz zu Staatsgeld. Die allein relevanten geldtechnischen Ktegorien sind jedoch Warengeld vs. Fiatgeld. BEIDES kann privat wie staatlich produziert werden. "Freies" Geld ist also keinesfalls zwangsläufig Warengeld. Und goldgedeckt war die Geldmenge schon zu Kaisers Zeiten nur zu einem geringen Teil.
"... fast grenzenlose Geldschöpfungsgewinne aus dem Nichts" gibt es nicht; die Gewinne der Banken und Zentralbanken (und damit des Staates) beschränken sich auf die Zinsen.
"... Fiat-Money-Systems, welches ursprünglich 1914 ins Leben gerufen und 1971 durch Nixon vollendet wurde". Schwachfug: Das Fiatgeldsystem bestand 1914 längst! (Richtig ist allerdings, dass im Goldstandard die Geldmenge nicht beliebig ausgeweitet werden konnte.)
Dabei hatte er in einem Blogpost vom 18.10.2013 konstatiert, dass der "Rest-Markt" schon "seit 100 Jahren mit Falschgeld", also seit 1913/1914 vergiftet sei. Wat denn nu?
2)  Tatsächlich leben wir keineswegs erst seit August 1971 in einem Papiergeldexperiment. Und nicht einmal seit 1914 (1913 sowieso nicht). Auch unter dem, was Boehringer den "echten Goldstandard" nennt, war die große Masse des Geldes, nämlich das Buchgeld, überhaupt nicht mit Gold hinterlegt. Und selbst die umlaufenden Banknoten waren in Deutschland nur zu einem Drittel (in der Schweiz zu 40%) durch die Goldbestände der Notenbanken gedeckt.
Unabhängig davon, dass ich vom sonstigen Inhalt seines Artikels " 'In den 1920er Jahren hat der Goldstandard versagt' – eine folgenschwere Fehldeutung der Geschichte" (19.12.2018) denkbar wenig halte, und auch unabhängig davon, dass ich auch Polleit als Geldsystemspinner sehe, hat der "Austrian" Thorsten Polleit mit dieser Feststellung völlig Recht:
"In der jüngeren Währungsgeschichte hat es keinen Goldstandard in der voranstehenden 'Reinform' gegeben, sondern lediglich verschiedene Ausprägungen eines 'Pseudo-' oder 'Fake-Goldstandards' – monetäre Systeme also, die aus ökonomischer Sicht die Bezeichnung 'Goldstandard' im Grunde gar nicht verdienen."
 
3) " Papiergeld ..... ohne Deckung" ist, wenn man sie als generalisierende Behauptung begreift, selbstverständlich ebenfalls falsch. Richtig ist zwar, dass das "Fiatgeld" aus dem Nichts geschöpft wird. Das ist aber kein Skandal, sondern total banal. Die realwirtschaftliche Deckung von (umgangssprachlich) "Papiergeld", also technisch "Fiatgeld", habe ich in gefühlt 10.000 (von meinen 53 einschlägigen Blotts 😏) thematisiert (z. B. hier nach Art eines Monopoly-Spiels dargestellt). "Österreicher" können das nicht begreifen, weil sie sich die Volkswirtschaft insgesamt (wie übrigens auch der Mainstream, der sich ebenfalls mit dem Verständnis unseres real existierenden Geldwesens schwertut) fälschlich als ein Tauschsystem vorstellen. Tatsächlich gilt jedoch: "Die Geldwirtschaft [d. h.: unser geldbasiertes Wirtschaftssystem] folgt einer Tauschlogik, ist aber kein Tauschsystem". (Fiat-)Geld ist im Prinzip den Katalysatoren in der Chemie vergleichbar: Es spielt eine unverzichtbare Rolle bei den "Umwandlungen" in der Realwirtschaft; verschwindet danach aber wieder.
[Freilich nicht ganz, und das ist ein zentrales Problem. Denn während die "Erstgeldempfänger" ihren Kredit wieder tilgen und damit ihr Geld wieder abgeben müssen, können alle weiteren Empfänger ("Zweitgeldempfänger") es horten ("sparen"). Das ist potentiell störend, weil der "Erstgeldempfänger dadurch u. U. nicht wieder an "sein" Geld herankommt - jedenfalls nicht als "Eigengeld". Dann kann er seine Schulden nicht tilgen. Und wenn er die Tilgung durch neue Kredite finanzieren muss, leidet seine Bonität - also auf der Makroebene die Bonität im System insgesamt. Nach meiner Vermutung ist es gerade dieser Störfaktor, den die Zentralbanken mit ihrer exzessiven Geldvermehrung bekämpfen wollen und müssen.]
Wenn ich oben von "generalisierende Behauptung" sprach, dann ist das natürlich eine Einschränkung. Tatsächlich kann die realwirtschaftliche Deckung von Papiergeld "entgleisen": Wenn zuviel Papiergeld ausgegeben wird (vgl. die Hyperinflation 1923 in der "Weimarer Republik"!). Es ändert nichts daran, wenn diese Geldmengenexpansion formal im Kreditwege erfolgt: Die alten Schulden werden dann einfach durch neue Schulden "getilgt" - und zudem (1923!) immer noch vermehrt.
4) 1914, im Ersten Weltkrieg, wurde in der Tat der damalige Goldstandard aufgegeben. Dass schon dieser, anders als Boehringer glaubt, kein "echter" war, habe ich oben mit einem Zitat von Thorsten Polleit illustriert.
Soweit Boehringer daneben auch das Datum "1913" für die Aufgabe dessen angibt, was man damals "Goldstand" nannte (also der nur teilweisen Golddeckung nur der umlaufenden Banknoten), kann er nur die Gründung des Federal Reserve Systems ("FED"), also der US-Notenbank, meinen. Die Fed ist den in Amerika im Internet sehr aktiven "Austrians" verhasst. Und da sie ihre USA auch historisch für den Nabel der Welt halten, datieren die Forenteilnehmer das Ende der vermeintlich guten Geld-Welt auf die Gründung der Fed. Was in deutschen Foren einfältig nachgeplappert wird. Ohnehin wurde aber die Fed erst Ende 1913 gegründet; operativ wurde sie erst im Laufe des Jahres 1914. (Das erfährt man auf dieser Webseite, die auch über die amerikanische Geldgeschichte allgemein informiert. Unter anderem auch darüber, dass es vor der Fed-Gründung jede Menge Finanzkrisen in den USA gegeben hatte.) WENN also die Fed-Gründung das Geldsystem verändert hätte, dann wäre auch das erst 1914 eingetreten. Hat sie aber natürlich nicht, sondern lediglich das US-Geldsystem stabiler gemacht. Noch 1907 hatte es eine gefährliche Krise gegeben (und davor jede Menge Finanzkrisen), die letztlich den Anstoß für die finanzsystemisch unterentwickelten Amerikaner gab, ihr damals noch relativ PRIMITIVES Geldsystem auf europäisches Niveau zu bringen.
Hier in Europa gab es zu diesem Zeitpunkt schon seit Jahrzehnten Zentralbanken; in Großbritannien bereits seit knapp 100 Jahren. Das wissen die allermeisten Forenheinis aber nicht und übernehmen ungeprüft die US-Foren-Saga von der Fed-
Gründung als Sündenfall der Geldgeschichte.

".....  die Menschen - seit 1971 ungerechtfertigterweise - noch immer von der Golddeckung der Währungen ausgehen."
Eine volle, oder auch nur überwiegende, Golddeckung des umlaufenden Bargeldes gab es schon im 19. Jh., zu Zeiten des sog. "Goldstandards", nicht mehr. Und das Buchgeld war ohnehin schon damals durch NICHTS gedeckt. Auch wenn ich die Information auf die Schnelle nicht in allen Einzelheiten ("Bardeckung" = Golddeckung?) einordnen kann, ist z. B. dieser Zufallsfund einschlägig:
"Am Ende des Jahres 1870 belief sich der Betrag der in Deutschland zirkulierenden metallisch ungedeckten Noten auf 448 159 000 Mark und Ende des Jahres 1873 betrug der Gesamtnotenumlauf 1 352 548 000 Mark, wovon 426 808 000 Mark ohne Bardeckung waren."
(S. 133 der Dissertation "Das Sortengesehäft in Deutschland in seiner geschichtlichen Entwicklung" von 1912). 
Weitere Aufklärung könnte man z. B. aus der dort genannten Literatur und mehr noch vom Buch der Bundesbank "Frühzeit des Papiergeldes" (1970) bzw. von der dort genannten Fachliteratur gewinnen. Die Einleitung ist naturgemäß wenig detailliert; immerhin erfährt man: "Das Papiergeld ist ähnlich wie das Metallgeld Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses. Historisch zurückführen läßt es sich auf zwei Grundformen: die Quittung und den Schuldschein. Die Quittung wurde für hinterlegtes Metallgeld ausgestellt. Sie wurde im Laufe der Zeit übertragbar, und schließlich entwickelte sich aus ihr die Banknote, die ganz allgemein den Anspruch an die Bank verbriefte, den auf der Note genannten Betrag jederzeit auf Verlangen wieder in Münzgeld umgewechselt zu bekommen. Aus dem Schuldschein entstand das Staatspapiergeld, das auf dem Kredit des Staates beruhte. Es wurde im allgemeinen nicht eingelöst, mußte aber von allen öffentlichen Kassen angenommen werden. Außer diesen beiden Hauptarten, die in der Praxis oft ineinander übergingen, kam es verschiedentlich zur Ausgabe von Notgeld, das vorübergehend fehlendes Münzgeld ersetzen sollte."
Unabhängig davon gab es, wie oben gezeigt, 1971 längst keinen Goldstandard mehr. Keine Notenbank war damals noch verpflichtet, Banknoten auf Verlangen der Bürger in Gold einzutauschen. Die zu diesem Zeitpunkt noch bestehende Gold-Einlösepflicht (nur!) der USA gegenüber fremden Notenbanken deckte in keinster Weise den jeweiligen inländischen Geldumlauf.

"... Vertrauen in die allgemeine Akzeptanz ist seit 1971 eben das Einzige, was Papiergeld wirklich 'deckt'."
Geld kann nicht nur durch Gold gedeckt werden; Papiergeld ist, im Prinzip, durch den "Rückleistungsdruck" auf den Erstgeldempfänger (Kreditnehmer eines Bankenkredits) gedeckt, bzw. genauer: Durch den daraus erwachsenden Zwang für den (kreditfinanzierten) "Erstkäufer", seinerseits zweck Tilgung Waren usw. mit dem entsprechenden Wert am Markt anzubieten. Die Deckung von Fiatgeld beruht also letztlich darauf, dass Geldmenge und Güterangebot mehr oder weniger austariert sind. Und, wie gesagt: 1971 gab es schon seit Jahrzehnten keine (auch keine partielle) "Golddeckung" mehr.
Außerdem übersieht Boehringers Kritik an Staat und Zentralbanken völlig, dass in Zeiten des Goldstandards der Goldpreis staatlich festgelegt und damit manipuliert war. Ein frei schwankender Marktpreis hätte die (relative) Stabilität des Geldwertes untergraben. Ein historisches Beispiel dafür ist die Inflation des damals vorherrschenden Silbergeldes durch den massenhaften spanischen Silberimport aus den amerikanischen Kolonien im 16./17. Jahrhundert.
 
"Sobald die Masse Zweifel bekommt, ob der Zahlenwert auf dem Schein wirklich in entsprechende Leistungen Dritter oder in Rohstoffe oder Gold umtauschbar ist, wird selbst die Annahmeverpflichtung des gesetzlichen Papiergeldmonopols die Währung nicht retten können!"
Das ist richtig. Aber diese Zweifel sind nicht einfach ein psychologischer Vorgang. Sondern die Knappheit der Güter (zu gegebenen Preisen) im Verhältnis zur Geldmenge würde marktnotwendig zu Preissteigerungen führen; dadurch wäre die mangelnde Deckung (wie gesagt: Zu gegebenen Preisen) der (nachfragewirksamen!) Geldmenge durch die Gütermenge offenkundig. Bei einer Hyperinflation mag der Prozess dann weitergehen und auch auf der rein psychologischen Ebene wirken.

"Die Masse wird ggf. über Nacht ihr Vertrauen verlieren und aus bunt bedruckten Zetteln fliehen. Wohin? Na - zur Quelle des Vertrauens natürlich. Und die war und ist eben Gold."
Gut möglich. Aber Gold ist eben auch "nur" eine Ware - und würde ebenso wie (oder noch mehr als) die anderen Güter inflationieren. Was für alle anderen Preise eine gigantische Deflation wäre. Die Goldmenge reicht nicht entfernt aus, um das heutige Wirtschaftniveau zu finanzieren.


"Mehr Europa durch weniger EU: Die Marktwirtschaft muss erhalten bleiben!", Blogpost vom 30.05.2020 (auch veröffentlicht als Inserat, finanziert von einem Schweizer Bürger, in der "Neue Zürcher Zeitung" vom 20.06.2020, S. 4).
"Die ökonomische und zugleich gesellschaftliche Ursünde war die Entkopplung des US-Dollars und damit aller anderen Weltwährungen vom Wertanker 'Gold'. Mit diesem Akt von US-Präsident Nixon am 15. August 1971 wurden alle bis dahin gültigen Versprechungen auf Tausch des Papiergelds gegen einen Realwert über Nacht gebrochen. Geld repräsentiert seitdem keine 'geronnene Arbeit' mehr."
Wie wir oben gesehen haben, ist das blühender Unsinn.
 
"Die Folgen der dadurch ermöglichten hemmungslosen Kreditschöpfung ....."
Die USA hatten bereits vorher inflationiert (und große Leistungsbilanzdefizite "erwirtschaftet"); eben deshalb mussten sie das Einlöseversprechen aufheben.

"Der US-Dollar hat seit 1971 über 97%, der Euro seit 1999 mehr als 80% der Kaufkraft verloren – gegen Gold."
Das ist die natürliche Folge, wenn die Ausweitung des Goldangebots nicht mit dem Wachstum der Realwirtschaft Schritt hält. Bei einer reinen Goldwährung (auch, aber weniger, vermutlich bei bloßer Teildeckung) würde das zu einer massiven DEFLATION führen. Allerdings ist anzunehmen, dass die Geldmengenausweitung über die Steigerung der Wirtschaftsleistung hinausging, so dass die Inflation des Goldpreises tatsächlich auch dadurch bedingt ist.
 
"Mit der Aufgabe des vom Markt, d.h. von Milliarden Menschen über Jahrhunderte hinweg bevorzugten Edelmetallgeldes"
Wie oben gezeigt, wurde das Edelmetallgeld nicht erst 1971 aufgegeben. "Papiergeld" gab es bereits im Mittelalter: In Gestalt von Wechseln. Die waren freilich nur unter Kaufleuten so etwas wie "Geld". Im 17. Jahrhundert begannen dann englische Goldschmiede und die schwedische Reichsbank mit der Herausgabe von Banknoten. Die sollten eigentlich Bescheinigungen über hinterlegtes Gold (bzw. in Schweden: Kupfer) sein; tatsächlich wurden sie aber, als Kredit, in größerer Menge ausgegeben, als den hinterlegten Metallen entsprach.
Im Übrigen dominierte im Mittelalter (im Zeitverlauf abnehmend) die Naturalwirtschaft. Noch heute sieht man in zahlreichen Orten jene "Zehntscheunen", wo die Bauern ihre Getreideabgaben abliefern mussten.
Außerdem ist das "Urväter-Argument", dass das Geld FRÜHER aus Edelmetall bestand oder auf unterschiedlichste Weise damit verbunden war, ganz gewiss KEIN Grund, das wir das heute auch tun müssten. Schließlich hat sich die Menscheit weiterentwickelt. Und gerade, wenn man davon ausgeht, dass sich die Wirtschaft weitgehend selbst regelt, müsste einem eigentlich der Gedanke einleuchten, dass die Entwicklung des Geldwesens (und im letzten Jahrhundert die Abwendung vom Gold) notwendig oder zumindest sinnvoll war und sich aus ökonomischen Zwängen heraus ergeben hat. Und nicht etwa von irgendwelchen Gnomen in Zürich oder sonstwo hinterhältig geplant wurde.

"Seit 1971 manipulieren die Zentralbanken als planwirtschaftlicher Fremdkörper in einem angeblich marktwirtschaftlichen System den Zins als zentraler Steuerungsgröße allen Wirtschaftens."
Das ist wiederum frei zusammenphantasiert. Die Zentralbanken haben schon lange, zweifellos seit Beginn ihrer Tätigkeit (Reichsbank 1876) ihre Zinsen festgelegt und variiert, also in Boehringers polemischem Sprachgebrauch "manipuliert".
Bei der Bundesbank kann man die historischen Kreditzinsen  (Diskontsatz für Wechselkredite und Lombardsatz für mit Wertpapieren besicherte Kredite) hier nachlesen; sie schwankten von Anfang an. Logischer Weise, denn schließlich sollen Zentralbanken ja durch ihre Geldpolitik die jeweils eigene Volkswirtschaft steuern.
Dass das Geldsystem schon in frühen Metallgeld-Zeiten vom Staat dirigiert wurde, erfährt man z. B. in dem Büchlein "Die Anfänge des Geldwesens" der österreichischen Nationalbank:
"Neu am Geldsystem der griechischen Stadtstaaten war, dass die Münzen nach ihrem Nominalwert akzeptiert wurden. Dieser war vielfach höher als ihr Metallwert. Um die Überbewertung des Silbers glaubhaft zu machen, bedurfte es der Regelung des Geldwesens durch eine starke rechtliche Autorität und einer entsprechenden wirtschaftlichen Attraktivität des ausgebenden Staates. ..... Auf den Zusammenhang zwischen Recht und Münzprägung deutet auch die griechische Bezeichnung für Münzwesen – nomisma. Sie weist den gleichen Wortstamm auf wie der Begriff für Gesetz – nomos." (S. 12)
Und natürlich musste der Staat die Wertrelationen der Münzen aus verschiedenen Metallen festlegen, der sonst je nach Marktwert ständig geschwankt hätten:
"[Kaiser Augustus] stellte das Münzwesen auf eine neue Grundlage. Die neue Münzordnung legte Gold und Silber als Währungsmetalle fest und setzte sie in eine fixe Relation von 1:12,5 zueinander. Auch die Kupfermünzen – Sesterz, Dupondius, As und Quadrans – wurden in ein festes Wertverhältnis zu den Währungsmünzen gebracht." (S. 19)
Im alten Rom, sowie im Mittelalter in Deutschland (und vermutlich auch anderswo in Europa), wurden die Geldmünzen im Laufe der Zeit zunehmend weniger edelmetallhaltig und damit entwertet. Die Geldmengenvermehrung ist also keineswegs eine Erfindung der Zentralbanken-Finsterlinge😁.
 
"Seitdem [also seit 1971] leben wir in einem Scheingeld druckenden 'Geldsozialismus' (Roland Baader), denn nach Abzug gewaltiger Seigniorage-Gewinne, Verwaltungskosten und Korruptionsversickerungen wird ein kleiner Teil der ungedeckten neuen Geldmengen 'sozial' umverteilt."
Was Boehringer sich unter den seiner Meinung nach "gewaltigen Seigniorage-Gewinnen" vorstellt, weiß ich nicht. Tatsächlich beschränkt sich das, was man historisch den "Schlagschatz" nannte (also, wenn man auf den Nettoerlös abstellt, die Differenz von Ankaufpreis der Metalle + Kosten für die Ausmünzung zum Nennwert der Münzen) im Fiat-Geldsystem auf die Zinsen (minus Betriebskosten). Aber in diesem Bereich herrschen, wie Jens Reich gezeigt hat, auch in der Mainstream-VWL die abenteuerlichsten Irrlehren.
 
"Nur ein ungestörter Preisfindungsmechanismus ist in der Lage, spontane 'Wissensteilung' und damit effiziente Arbeitsteilung zu ermöglichen. Planwirtschaft mit monopolistisch erzwungenem, ungedecktem Scheingeld ist ineffizienter als Marktwirtschaft mit wertstabilem Geld. Ohne Effizienz gibt es aber keine Spielräume für sozial wohltätige Umverteilung zugunsten von Schwachen und Armen. Man kann nur verteilen, was man zuvor effizient erwirtschaftet hat!
Tatsächlich wird auch nur verteilt, was zuvor erwirtschaftet wurde. (So jedenfalls war das bisher in Deutschland. Die EZB verteilt derzeit tatsächlich einfach "gedrucktes" Geld an die europäischen Schlender-Länder. Und mit der deutschen Staatsschuldenausweitung wg. "Corona" aktuell sogar auch an uns. DAS wird in der Tat nicht gutgehen.)
Darüber hinaus drischt Boehringer auch in dieser Passage wieder einmal viele hohle Phrasen der "Austrians".
1) Ungestörter Preisfindungsmechanismus: Im Goldstandard war der Goldpreis staatlich fixiert. Und in Bimetal-Standards (i. d. R. Gold und Silber als Geld) muss der Staat den Wechselkurs fixieren. Anders gibt es in beiden Fällen KEIN "wertstabiles Geld". In seinem (unbedingt lesenswerten) Vorlesungsskript (SS 2005) "Entstehung der europäischen Weltwirtschaft, ca. 1500–1850", Kapitel "Währung und Geld", erläutert Prof. Dr. Ulrich Pfister (Uni Münster), dass es in diesem Zeitraum in Europa zwei "Preisrevolutionen" (Inflationen) gab, nämlich im 16./Anf. 17. und Ende 18./Anf. 19. Jh. Beide wurden durch einen gesteigerten Silberzufluss ausgelöst (neue Funde / bessere Ausbeutung). Aber nicht nur die Menge der geförderten Edelmetalle, sondern auch Änderungen in der Verwendung (Industrie, Schmuck, Hortung) können jederzeit mehr oder weniger massive Wertschwankungen bewirken. Die Marktwirtschaft selber schafft kein "wertstabiles Geld"; das ist eine Goldwährung allenfalls dann, wenn der Staat sie "manipuliert". Wie bei dem klassischen Goldstandard der "Belle Époque".
2) "Ohne Effizienz gibt es aber keine Spielräume für sozial wohltätige Umverteilung zugunsten von Schwachen und Armen."
Die Austrans legen sich die Dinge immer so zurecht, wie es für den jeweiligen Argumentationszusammenhang zweckmäßig erscheint. Logische Konsistenz ist kein Kriterium. Denn wir hatten ja oben gesehen, dass Roland Baader genau das Gegenteil von dem behauptet, was Boehringer hier vorträgt:
"Dieses Herrschaftsspiel der Massen-Stallfütterung funktioniert aber nur durch die Möglichkeit, beliebige Geldsummen durch unablässige Staatsverschuldung schaffen zu können." Also: Nach Baaders Meinung dient die Fiat-Geldschöpfung der Umverteilung (genau das ist logischer Weise der Inhalt des Begriffs "Geldsozialismus", den auch Boehringer oben anführt). Doch nach Boehringers Meinung gibt es keine Umverteilung. Jedenfalls keine "zugunsten von Armen und Schwachen". An andere wird schon umverteilt, meint er:
"Mit Scheingeld wird alles käuflich, verzerrt; dem schönen Schein gehorchend: Die Herren des 'realen Falschgeldes' können Aktien kaufen, Zinssätze manipulieren und so Immobilienblasen erzeugen, Demonstranten kaufen, Politiker bestechen, Lehrer ideologisch indoktrinieren, Wissenschaftsergebnisse über „Fördergelder“ kaufen, jedwede Marktmanipulation erzeugen und dank unendlich tiefer Taschen länger als alle anderen durchhalten – und so letztlich alle Märkte sowie die Gesellschaft auf Abwege führen. Genau diese Entwicklung erleben wir heute – nicht erst durch Corona – aber dadurch noch massiv beschleunigt."
Wieso irgend jemand mit angeblichem "Scheingeld" überhaupt etwas kaufen kann, und wieso das nur die "Herren des realen Falschgeldes" können, nicht aber (im Gegensatz zu Baaders Meinung) die Armen und Schwachen: Das verrät Boehringer nicht. Dieser logische Widerspruch ist ihm zweifellos nicht einmal aufgefallen. Genau wie in der o. a. Corona-Debatte geht es ihm nicht um Fakten oder Erkenntnis, sondern um pure Propaganda für seine Ideologie. Und da ist jedes Argument Recht, was mutmaßlich bei der Masse ankommt: egal, ob es logisch stimmig ist oder nicht.

Dem Nachdenken über das Geldsystem drohen viele Fallen. Immerhin weiß Peter Boehringer aber, dass Bitcoins "Falschgeld" sind.


Um nicht endlos weiter zu schreiben, schließe ich meine Analyse hier etwas abrupt ab.
Nachfolgend einige unsystematische Links, falls jemand sich näher über das Geldwesen, insbesondere in der historischen Dimension, informieren möchte:
  • Geschichte des Geldes (sehr ausführlicher Wikipedia-Eintrag)
  • Geldgeschichte (privat, aber ausführlich)
  • Bayern (Historisches Lexikon) (Auch andere Bundesländer haben solche Lexika ins Netz gestellt. Wer sich also für ein anderes Land interessiert: googeln!)
  • Schweiz (Historisches Lexikon; sehr gut!) U. a. erfährt man dort: "Moderne Geldtheorien sind für die Erhellung prämonetärer Geldformen wenig hilfreich, da sie von nachvollziehbaren wirtschaftlichen Entscheidungen und Konsequenzen ausgehen. Ethnologische und kulturanthropologische Untersuchungen zeigen jedoch, dass Geld auf unterschiedlichste Weise verwendet und aus verschiedensten Gründen kreiert werden konnte. So sind differenzierte Rituale nachgewiesen, bei denen Geld zwar im Mittelpunkt steht, in denen aber die soziale oder religiöse Komponente weitaus stärker ist als die ökonomische." Auch das werden die allermeisten "Austrians" bestreiten, die im Gefolge der positivistisch-rationalistischen Denkenweisen und entsprechenden Lehren ihrer Altvorderen (um 1900) das Geld noch heute als ein für den Tauschhandel erfundenes Konstrukt halten.
  • Liechtenstein (Historisches Lexikon)
  • Silber (Auf der Webseite des Schweizer "MoneyMuseums", das von einer privaten Stiftung betrieben wird. Hier geht es um das Spanien des 16. Jh. Unerwähnt bleibt allerdings die von dem spanischen Silberimporten ausgehende Inflation in Europa.)
  • Währung + Geld (2 S. von einem Wirtschaftshistoriker der Uni Münster - und dementsprechend professionell. U. a. behandelt er auch die Inflation im 16. Jh..)
  • Gold Standard (Englisch; sehr ausführlich, auch für die Zeit um 1970)
 
Blogposts usw. von Boehringer:
  • "Operation Spaltung“: eine lehrreiche Aufarbeitung der AfD-Gründungskämpfe 2013-2015" (eine "Rezension des eben erschienenen gleichnamigen Buches von André Lichtschlag") vom 22.10.2015: "... der von Oben ausgehenden initialen Gewalt der Regierung und der NWO gegen das Volk...". Zum Begriff "Neue Weltordnung" (dafür steht "NWO") präsentiert die Wikipedia zwei verschiedene Bedeutungen (und Einträge): "Neue Weltordnung (englisch: new world order) ist ein politisches Schlagwort für Konzepte, international eine Friedens- und Rechtsordnung durch ein System der kollektiven Sicherheit zu etablieren. Der Begriff ist insbesondere in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten des 20. Jahrhunderts eine wiederkehrende Redewendung. Geprägt wurde der Begriff nach dem Ende des Ersten Weltkriegs als Bezeichnung für die letztlich misslungenen Versuche des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, den Völkerbund als internationale Organisation mit einem geschriebenen Völkerrecht zu etablieren" ist die "harmlose" Variante. Dagegen wird die andere als Verschwörungstheorie eingestuft: "Als Neue Weltordnung (englisch New World Order) wird in verschiedenen Verschwörungstheorien das angebliche Ziel von Eliten und Geheimgesellschaften bezeichnet, eine autoritäre, supranationale Weltregierung zu errichten. Solche Theorien wurden zu Beginn der 1990er Jahre in den Vereinigten Staaten populär. Verbreitet werden sie vor allem von christlich-fundamentalistischen, rechten und esoterischen Autoren. Ob die Verwendung des Begriffs in der globalisierungskritischen Linken ebenfalls als verschwörungstheoretisch einzustufen ist, ist umstritten." Rein abstrakt betrachtet, ist eine solche Sichtweise keineswegs zwingend. Ebensogut kann man damit tatsächlich existierende derartige Tendenzen oder Strömungen innerhalb der außenpolitischen Orientierungen und Beziehungen meinen - ohne zu unterstellen, dass die im Hinterzimmer ausgeknobelt wurden und umgesetzt werden. Dass es solche Entwicklungs- oder zumindest Denkstränge gibt, steht auch für mich unbezweifelbar fest. Wer freilich davon spricht, dass die NWO GEWALT (gegen ein Volk) ausübe, der kann rein sprachlogisch keine wie auch immer geartete Tendenz meinen, denn er schreibt dieser NWO ja den Charakter eines AGIERENDEN SUBJEKTS zu. Somit ist Boehringers Sprachgebrauch tatsächlich eindeutig verschwörungstheoretischer Natur: Irgendwo existiert eine Wesenheit (bei der es sich nur um einen formellen oder informellen Zusammenschluss irgendwelcher natürlicher Personen handeln kann), die auf irgendeine Weise nach weltweiter Macht strebt (bzw., bei Boehringer, zumindest in Deutschland schon jetzt Macht ausübt). Wer das sein könnte? Ganz zweifellos gehört der "Weltregierer George Soros" dazu, von dem Boehringer in seinem Blogpost "Einbruch in Tabuzonen: the truth goes mainstream" vom 03.02.2011 spricht. (Das Wort "Soros" hat er zu einer Webseite des Kopp-Verlages verlinkt, die aber jetzt mit "404", also Fehlermeldung, gekennzeichnet ist. Auch wenn man also nichts Konkretes sagen kann: "Kopp Verlag" sagt mir schon alles! Aus der URL lässt sich immerhin noch der damalige Titel entnehmen: "Hintergruende. Deutschland. Wolfgang Effenberger (offenbar der Autor). "George Soros - Eine Bereicherung für die Münchener Sicherheitskonferenz" (offenbar der Titel). Vielleicht findet jemand den Text in der Wayback-Machine? Ich kenne mich da nicht wirklich aus und habe momentan auch keine Zeit dafür. (An anderer Stelle hat Boehringer den mutmaßlichen modus operandi von George Soros bei dessen mutmaßlicher Spekulation in Sachen "Eurorettung" gegen die - vorwiegend deutschen - Steuerzahler beschrieben: "Die Weltregierung eilt (II)". Was er dort schildert, klingt für mich absolut plausibel. So sehr ich seinen brillanten Essay "The Capitalist Threat" (Februar 1997) schätze: Für einen selbstlosen Engel halte auch ich den Soros definitiv nicht! Und dass er mit seinen philanthropischen oder "philanthropischen" Stiftungen in vieler Länder Innenpolitik herumfingert, könnte nicht einmal Soros selber glaubwürdig abstreiten. Dass er freilich den Regierungen Anweisungen erteilt und insoweit nach Art einer weltweiten Super-Regierung handelt (bzw. handeln KANN!), das würde ich denn doch eher bezweifeln. Dass er freilich danach STREBT, seine Vorstellungen von einer guten Regierungsform weltweit durchzusetzen und dass er dafür viel Geld ausgibt, ist schlicht Fakt. Und meilenweit entfernt von einer NWO ist diese "internationale Privatpolitk" dann auch nicht mehr. Andererseits: Die Parteistiftungen der deutschen Blockparteien fummeln ja ebenfalls mit ihren schwer (Steuer-)geldberingten Fingern in der Innenpolitik fremder Staaten herum!
  • Von den "obersten 3000 dieser soziopathischen NWO-Pyramide" redet Boehringer in seinem Blogpost "J´accuse - ein Anklageartikel zur heutigen Pathokratie" vom 11.08.2015. Dass es internationale Kreise oder Kräfte gibt, welche maximalen Profit u. a. aus den deutschen Steuersklaven zu schlagen versuchen, bestreite ich natürlich nicht. Ganz im Gegenteil habe ich selber das in vielen meiner 195 Blogposts mit dem Täg "Griechenland-Bailout" thematisiert. Boehrings einschlägigen Blogpost "Die Weltregierung eilt (III)" (08.05.2010) habe ich nur überflogen; jedenfalls dem Grunde nach pflichte ich ihm hier unbedingt bei.
  • Von daher teile ich selbstverständlich seine Kritik, die er in seinem Blogpost "Deutschland-Bonds: Der nationale (Schulden)Sozialismus bereitet den Weg für den EUropäischen" (25.06.2012) am "Schulden-Sozialismus" der deutschen Politiker übt. Nicht mehr mitgehen kann ich mit ihm, wenn er hinter den Politikern "Supranationale Auftraggeber" verortet. Zwar ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Finanzwelt (darunter nicht zuletzt George Soros: vgl. meinen einschlägigen Blott vom 07.06.2012), aber auch die US-Regierung, seinerzeit einen erheblichen Druck auf Deutschland ausgeübt haben, für die Staatsschulden Griechenlands und die anderen Schlender-Länder einzustehen. Aber Marionetten sind unsere Politiker denn doch nicht; die haben sicherlich geglaubt, dass die "Griechenlandrettung" auch im deutschen Interesse liege. Was kurzfristig sogar richtig ist: Eine Insolvenz des Landes hätte zu massiven Verwerfungen an den Finanzmärkten geführt. Nur gebiert diese "böse Tat" nun fortzeugend Böses - zu Lasten der deutschen Steuersklaven.
  • "Dokumentation: Roland Baaders Werk und Wirken" vom 11.06.2013 anlässlich der Verleihung der "Roland-Baader-Auszeichnung" an Boehringer.
 
Blogposts von mir:

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass ich, der ich bereits im März 2013 der Partei beigetreten und damit ein "Mitglied der ersten Stunde", die AfD verlassen werde, wenn sie Peter Boehringer als Vorsitzenden wählt.
Der wird unsere Partei zumindest im gesundheitspolitischen ("Corona") und im wirtschaftspolitischen Bereich vollends in die Sektierer-Ecke führen. 
 
Ich bin aber nicht in die Partei eingetreten, um dumme Machthaber durch eine auf andere Weise nicht weniger dumme "Alternative" zu ersetzen.
 
 
Nachtrag 10.02.2022
 
Auch den Eintrag in der Enzyklopädie "Psiram" über Peter Boehringer sollte man kennen. 
 

ceterum censeo

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch auf mein Buch hinweisen:
Gesamtschau-Geheimdienst: Wie der Sepia-Haldi die AfD in den braunen Hades laviert: Analyse des "Prüffall"-Gutachtens des VS vom 15.01.2019.
Momentan ist es nur als eBook verfügbar; man braucht jedoch kein Kindle-Gerät, sondern kann die Software für eine Lektüre am PC hier herunterladen.
Textstand 10.02.2022

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