Donnerstag, 3. Februar 2022

Du bist der Fels, Höcke! Et super hanc petram baut der Haldi-Teifi seine Belagerungs-Batterien gegen die AfD auf!

 
 I. Der Kämpfer geht

Am 28.01.2022 ist der (Mit-)Vorsitzende Prof. Jörg Meuthen aus der AfD ausgetreten. In seiner Begründung nannte er lt. diesem Tagesschau-Bericht folgende Angaben bzw. Vorwürfe:
  1. "Das Herz der Partei schlägt heute sehr weit rechts und es schlägt eigentlich permanent hoch.
  2.  Er sei als Parteichef mit seinem Einsatz für einen anderen Weg gescheitert.
  3. Teile der Partei stünden seiner Meinung nach "nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung", er sehe da "ganz klar totalitäre Anklänge".
  4. Gerade in der Corona-Politik habe die AfD etwas Sektenartiges entwickelt.
 
Ich selber bin alles andere als ein Fan von Meuthen. Auf einer Parteitagsrede 2018 in Augsburg hatte er eine soziale Einstellung vorgetäuscht; programmatisch hat er insoweit NICHTS entworfen. Ihm war es ungleich viel wichtiger, die entrechteten und geknechteten Milliardäre von der Erbschaftssteuer zu entlasten. (Seine diesbezügliche Intervention auf unserem Stuttgarter Parteitag 2016 habe ich noch jetzt lebhaft in Erinnerung.)
Dass er im April 2020 die Partei spalten wollte, hat mir nicht gefallen, und noch weniger seine Begründung. Die stellte damals nämlich NICHT auf die recht rechte Position des Flügels ab, sondern auf dessen angeblichen "Staatspaternalismus".
Sein für die AfD entworfenes Rentenprogramm (das er zwar letztlich nicht zur Abstimmung stellte), war das Produkt eines ideologischen Autismus' (privat = gut, staatlich = schlecht). Nicht nur lief es auf eine Verdoppelung der Belastung der arbeitenden Generation hinaus (ein Finanzierungsvorschlag fehlte natürlich): Es war von jeglicher Kenntnis der einschlägigen Fachliteratur unbeleckt, und sogar von elementarer volkswirtschaftliche Zusammenhänge hat er einfach ausgeblendet (vgl. meinen Blott "Qu’ils mangent de la brioche“: Meuthens maximaler Renten-Murks" vom 17.02.2020).

Trotz alledem habe ich Prof. Meuthen als integren Parteiführer geschätzt. Er war das sympathische Gesicht der Partei nach außen und hat, nach meiner Einschätzung, innerparteilich den Kampf gegen die Ultrarechten mit Mut und Herzblut geführt - bis er keine Chance mehr sah, "unsere" Alternative für Deutschland auf dem Weg der Vernunft zu halten (oder, das kann hier offenbleiben, sie dorthin zurückzuführen).
Insoweit war er EIN KÄMPFER. Und das nicht aus Eigeninteresse heraus (niemand hat es ihm gedankt!), sondern aus Überzeugung. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
 
Die o. a. Äußerungen haben ihm den Vorwurf des "Nachtretens" eingebracht. Allenfalls problematisch ist aber nur die dritte, wonach Teile der Partei ..... seiner Meinung nach "nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung'" stünden und er sogar "ganz klar totalitäre Anklänge" sehe. Das hätte ich an seiner Stelle anders formuliert, etwa "Ich kann leider nicht ausschließen, dass .....".
 
Im Internet fand ich zu dieser Thematik einen Beitrag, mit dem ich mich weitestgehend identifizieren kann:
"In der AfD ist die Aufregung über den Austritt Meuthens groß. Die einen jubeln, die anderen sind enttäuscht. Weitgehend einig sind sie sich im Ärger über seine Austrittserläuterungen. Berechtigt? Nein.
Der Austritt von Herrn Meuthen war richtig. An seinem Verhalten ist nichts schäbig. Das vorgeworfene Nachtreten existiert nicht. Und auch das medial betriebene Gerede vom Kronzeugen ist Unsinn. Kronzeugen geben interne Informationen preis. Nichts dergleichen passiert. Er erklärt seine Gründe und seine Einschätzung. Nachtreten ginge weit darüber hinaus. Seine Einschätzung ist ohnehin bekannt, schließlich ist sie ja Gegenstand des internen Grabenkampfes. Er hat vermieden, Einzelne zu beschädigen; über die wenigen Personen, die er erwähnte, sagte er nichts, was über eine distanzierte Haltung, die ohnehin auch von den Genannten selbst öffentlich signalisiert wird, hinausging.
Jörg Meuthen hat seit Jahren innerhalb der Partei versucht zu warnen und die Fehlentwicklung der Partei zurückzudrehen – obwohl er wusste, dass es der unbequeme Weg ist. Und ja, er hätte diesen Weg nicht vor vier Jahren, sondern schon früher gehen sollen. Vier Jahre sind aber schon eine verdammt lange Zeit oder? Zur Wahrheit gehört auch: Man weiß heute, dass die Idee, die Antreiber der Fehlentwicklung durch Einbindung vom weiteren Etablieren ihrer Parallelstruktur und vom Radikalisieren der Partei abzuhalten, keine gute Idee war. In den Jahren vor 2018 war die Bedeutung dieser Leute in der Partei aber kleiner und andere Lösungsideen waren denkbar. OK, eine Fehleinschätzung. Wie lange muss sich jemand, der seit vier Jahren konsequenter als jeder andere und ohne Rücksicht auf die eigenen Beliebtheitswerte für das Richtige kämpft, das eigentlich noch vorhalten lassen?
Die AfD hat das Problem, dass wohlwollende interne Kritik immer sofort abgewehrt wurde und wird. Kritik ist Verrat, auch interne, auch wohlwollende, auch nützliche. Es fehlt der Partei an Selbstreflexion. Das ist teils dem internen Machtkampf und der Attacke von außen geschuldet. Es ist insofern erklärbar. Man ist dem aber nicht ausgeliefert. Es ist nicht unvermeidbar. Es ist änderbar, wurde aber nie geändert.
Meuthen hat den Weg der AfD nicht verlassen. Die AfD hat den Weg der AfD verlassen. So wie die Union sich vom Konservativen wegentwickelte und ihren Kern verriet, so entwickelt sich die AfD von der konservativ-freiheitlichen Rechtsstaatspartei ebenfalls weit weg und verrät ihren Kern."
Noch bin ich mir nicht absolut sicher, dass die AfD wirklich nicht mehr zu retten ist. Viel Hoffnung habe ich freilich nicht mehr. Aber bis zur anstehenden Neuwahl des Bundesvorstands halte ich als Parteimitglied noch durch.
 
Meuthen selber hat sich zu seinem Austritt unter anderem hier geäußert:


II. Der geldgeile Parteischädiger bleibt hocken
 
Für  seine Flügellanten-Jünger ist Björn Höcke der Messias.

Für alle AfD-Hasser - und insbesondere für das "Bundesamt für politische Auftragsrufmorde" (wie der AfD-MdB Gottfried Curio das Bundesamt für Verfassungsschutz zutreffend charakterisiert hat) unter seinem Präsidenten Thomas Haldenwang ("Haldi") - ist Björn Höcke das gefundene Fressen: sozusagen ein wahrer Satans-Braten.
 
In dem Bericht "Gutachten. Wie der Verfassungsschutz die AfD auf Facebook unter die Lupe nimmt" vom 28.01.2019 hat die Webseite "Netzpolitik" in einem Bild dargestellt, wer wie häufig in dem "Gutachten zu tatsächlichen Anhaltspunkten für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung in der „Alternative für Deutschland“ (AfD) und ihren Teilorganisationen" des Bundesamtes für Verfassungsschutz vom 15.01.2019 erwähnt wurde. Höcke hält mit weitem Abstand die Pole-Position: 608 Erwähnungen. Diese absolute Zahl "608" besagt  für sich freilich wenig; da sind zahllose bloße Wiederholungen seines Namens im gleichen Sachzusammenhang enthalten, "harmlose" Stellen und nicht zuletzt auch Passagen, wo sogar ich Höcke verteidigen musste, weil die Vorwürfe des VS völlig unberechtigt sind. (Vgl. dazu mein Kindle-Buch "Gesamtschau-Geheimdienst: Wie der Sepia-Haldi die AfD in den braunen Hades laviert: Analyse des 'Prüffall'-Gutachtens des VS vom 15.01.2019".)
 
Aussagekräftig ist dagegen ein Vergleich mit dem Nächstplatzierten Hans-Thomas Tillschneider, der es lediglich auf 129 Nennungen bringt.
Das ist kein Zufall: Zum einen dürften von Höcke deutlich mehr - ich sage mal - "fragwürdige" Äußerungen vorliegen als von Tillschneider. Vor allem aber ist Höcke in zweifacher Weise ein besonders geeignetes Angriffsziel für den VS, wenn er die AfD vernichten will. (Das ist ganz offenkundig das Ziel; mit welchen Methoden der VS dabei vorgeht, habe ich in meinem Kindle-Buch "
Gesamtschau-Geheimdienst: Wie der Sepia-Haldi die AfD in den braunen Hades laviert: Analyse des "Prüffall"-Gutachtens des VS vom 15.01.2019" beschrieben.)
  • Zum einen ist er als Landesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender im Landtag ein relativ hochrangiger Parteifunktionär. Und gemäß der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgericht sind, wie ja auch sachlich absolut nachvollziehbar, bei der Untersuchung des Extremismusvorwurfs die Äußerungen entsprechend dem Rang - und damit dem mutmaßlichen innerparteilichen Einfluss - des Sprechers zu gewichten. Drastisch gesagt: Wenn ein einfaches Parteimitglied irgendwo den rechten Arm zum Hitlergruß hebt, dann zählt das allenfalls wenig. (Anders wohl dann, wenn VIELE einfach Mitglieder das täten.) Macht das aber z. B. ein Bundesvorsitzender, dann wäre das ein stark belastendes Indiz gegen die Partei.
  • Zum anderen (und das ist wohl noch gravierender) war Höcke seinerzeit so etwas wie der Vorsitzende der (zwar nicht in eine feste Organisationsform gegossenen) innerparteilichen Strömung "Der Flügel". Die ist zwar mittlerweile aufgelöst (soweit eine formell nicht existente Organisation überhaupt aufgelöst werden kann). Den VS überzeugt das freilich nicht; und tatsächlich dürften die entsprechenden innerparteilichen Bindungen und Kommunikationskanäle zwischen Höcke und seinen Anhängern nach wie vor bestehen. Je nachdem, wie der VS bzw. letztlich die Gerichte das innerparteiliche Gewicht des (ex-)Flügels einstufen, werden sie Höcke-Äußerungen, die sie als rechtsextremistisch bewerten, als mehr oder weniger belastend für die gesamte Partei bewerten.
Thomas Haldenwang, der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz hatte Björn Höcke bereits im März 2020 öffentlich als "Rechtsextremisten" bezeichnet.
selber UND sein gesamter Landesverband wurden vom Verfassungsschutz bereits als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft. Dagegen geklagt hat weder Björn Höcke selber, noch sein Landesverband. Ein Jahr später, im März 2021, wurde der gesamte Thüringer Landesverband der AfD vom dortigen Landesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
Weder Höcke selber noch der von ihm geführte AfD-LV sind dagegen gerichtlich vorgegangen.

Dabei ist es keineswegs so, dass Höcke den Gerichten nicht vertrauen würde (wie seine Anhänger häufig unterstellen). Im März 2020 hatte er einen Gerichtsbeschluss gegen die (tatsächlich falsche) Behauptung erwirkt, er sei von einem Gericht als Faschist eingestuft worden. (Tatsächlich hatte ein - anderes - Gericht lediglich die Behauptung für ZULÄSSIG erklärt, dass Höcke ein Faschist sei. Aber eine Behauptung - auf der Grundlage der Meinungsfreiheit - zuzulassen ist natürlich etwas völlig anderes, als deren inhaltliche Richtigkeit gerichtlich festzustellen.)
Ebenfalls hatte er einen Oberbürgermeister verklagt, der im Zusammenhang mit Höcke und Kalbitz von "Nationalsozialisten" gesprochen hatte. Diesen Prozess hatte Höcke gewonnen - weil der Oberbürgermeister seine parteipolitische Neutralitätspflicht verletzt hatte. (Einen Folgeprozess, wo es darum ging, dass sich der OB in einem Folgebeitrag referenzierend auf den ursprünglichen Prozessausgang bezogen hatte, hat Höcke dagegen verloren.)
Und gerade vor wenigen Tagen wurde ein weiterer von Höcke angestrengter Rechtsstreit (zu seinen Ungunsten) beendet.

Für den vorliegenden Zusammenhang kommt es nicht darauf an, wo er gewonnen und verloren hat. Sondern einzig und allein darauf, dass Höcke sehr schnell mit einer Klage bei der Hand ist, wenn es gegen Einzelpersonen geht. Womit er eben auch sein VERTRAUEN IN DIE OBJEKTIVITÄT DER RECHTSPRECHUNG
demonstriert.
 
Wenn er auf der anderen Seite vor einer Klage gegen den VS zurückschreckt, muss er also andere Gründe haben. Insoweit kommt einzig und allein die Angst in Betracht, dass er eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem VS verlieren könnte. Damit wäre er aber GERICHTLICH als Rechtsextremist etikettiert. Und das hätte eine ganz andere Qualität: in diesem Falle müsste die AfD ihn definitiv rauswerfen. (Aus meiner Sicht müsste sie das zwar schon jetzt tun, nachdem er und sein Landesverband den VS nicht verklagen und damit, unabhängig davon, ob sie nun "objektiv" Rechtsextremisten sind oder nicht, der Partei einen SCHWEREN SCHADEN ZUFÜGEN. Aber dafür ist der AfD-BuVo zu feige und sind viele seiner Mitglieder zu opportunistisch.)
Und wenn er rausgeworfen würde, würde er letztlich natürlich auch sein Abgeordnetenmandat und damit nicht nur seine normalen Diäten, sondern auch die fette Zulage für Fraktionsvorsitzende verlieren.
Ich unterstelle ihm, dass er hauptsächlich aus diesem Grunde, also aus persönlichen materiellen Interessen heraus, eine Klage gegen den Verfassungsschutz scheut wie der Teufel das Weihwasser.
 
In Verbindung damit gibt es sekundär auch einen anderen Grund für seine stinkende Angst, seine eigene Ehre zu verteidigen und für seine Partei juristisch Verantwortung zu übernehmen.
Björn Höcke wurde eine Identität mit dem Nazi-Fan Landolf Ladig unterstellt, der in NPD-Postillen publiziert hatte. (Vgl. näher meinen Blott "
Wenn vom Wort die Schatten wirken. AfD, NPD und der Fall Björn Höcke" vom 09.05.2015 und ergänzend "Adolf Hitler hat den Krieg verloren? Björn Höcke kämpft ihn weiter: gegen Amerika!" vom 23.08.2021.) Diese Identität hat Höcke zwar stets bestritten. Trotz großmäuliger gegenteiliger Ankündigung hat er jedoch niemanden verklagt, der sie positiv behauptet (also nicht nur als möglich oder wahrscheinlich bezeichnet) hat. Naturgemäß käme in einem Gerichtsprozess um Höckes möglichen Rechtsextremismus auch (und ganz besonders) die Frage dieser Identität auf den Tisch. DAS will Höcke offenkundig vermeiden.
Wenn sein Landesverband den VS verklagen würde, würde letzterer zweifellos den vom ihm attestierten Rechtsextremismus Höckes als wesentlichen Grund für die gleich lautende Einstufung des LV benennen. Und damit wäre auch in diesem Rechtsstreit die Extremismusfrage für Höcke und, als wesentlicher Beweis für den VS, die von Letzterem unterstellte (und auch aus meiner Sicht tatsächlich gegebene) Identität von Björn Höcke mit dem Pseudonymschreiber Landolf Ladig ein Prozessthema.

Höcke wird also weiterhin im Mauseloch hocken und den Teufel tun, seine Ehre gegen den VS zu verteidigen und unsere Partei zu schützen, indem er sich entweder vom Vorwurf des Rechtsextremismus gerichtlich reinwäscht, oder aber unsere Partei reinwäscht, indem er sie verlässt.
Haldenwang ("Haldi") kann sich FELSENFEST darauf verlassen, dass der Parteischädiger aus Bornhagen dazu viel zu feige, zu ehrlos, zu verantwortungslos und, als Egoist, zu skrupellos ist, um sich VOR seine eigene Partei zu stellen. Höcke wird sich weiterhin verkriechen und darauf bauen, dass WIR ihn - und seine Diäten - beschützen.
(Und genügend Einfältige, die ihn nicht durchschauen, finden sich leider immer.)

 
Ein Rechtsextremist aus Bornhagen
Tat nicht wagen, den VS zu verklagen.
Für die Partei ist das Mist,
Doch es ist, wie es ist:
Wir lassen vom Haldi uns plagen.

 
Schon längst hat Haldi seine Belagerungsbatterien gegen  unsere Parteifestung auf dem sicheren, weil unbeweglichen, Höcke-Felsen aufgebaut.
Das Trommelfeuer wird immer heftiger. Und nachdem wir "Verteidiger" unseren Kommandanten Meuthen selber vergrault haben, wird ein Erfolg der Haldi-Horden zunehmend wahrscheinlicher.
Ein solcher VS-Erfolg wäre wesentlich Haldis unbehelligter Geschützstellung auf dem Felsen von Höcke dem Diäten-Hocker zu verdanken.

 
 
III. Die Polit-Autisten und die kommunikativen Grobmotoriker kommen
 
Obwohl ich selber Mitglied bin, kenne ich von der realen AfD recht wenig. Meine Informationen über das Innenleben unserer Partei gewinne ich hauptsächlich aus den Debatten hier auf Facebook (und daneben aus Medienberichten). 
Aber jedenfalls die "Internet-Partei", die ich so halbwegs zu kennen glaube, hat einen hohen Anteil politischer Autisten.
Hinweise darauf, dass die Aktivitäten des Verfassungsschutzes die Erfolgschancen der AfD beeinträchtigen und u. U. sogar die Partei in existenzielle Gefahr bringen können werden regelmäßig mit der Erwiderung zurückgewiesen, die Partei sei nicht rechtsextremistisch und der VS diene ja nur den Regierenden. Das sehe ich natürlich genauso; aber das Problem mit solchen "Argumenten" ist, dass sie für die eigene Filterblase bestimmt sind und nur dort "ankommen". Die Polit-Autisten sind unfähig, sich in die Sichtweise von (hypothetisch) neutralen Wählern zu versetzen, die uns unsere Beteuerungen nicht unbedingt glauben: Denn schließlich ist unsere Partei ja "Partei", d. h. sie verteidigt ihre eigenen Interessen. Und wer das tut, der nimmt es mit der Wahrheit nicht immer ganz genau.
Es ist völlig normal, dass die Bürger insoweit misstrauisch sind. Begegnen müssten man dem mit 
  • offener Kommunikation.
  • Widerlegung im Einzelfall, aber auch
  • Eingeständnis von Fehlern und Kritik nach innen gegen tatsächlich inakzeptable Meinungsäußerungen und Einstellungen. 
  • Und natürlich mit gerichtlichen Klagen, wo immer sie möglich und angemessen sind und Erfolg versprechen.
Aber die Außenwelt kommt in der Kommunikation unserer Polit-Autisten nicht vor bzw. endet bei solchen Parteifreunden an der eigenen Nasenspitze.
 
Ein erschreckendes Beispiel totaler Gleichgültigkeit gegenüber der Öffentlichkeit hat die (Nicht-)Kommunikation des bayerischen AfD-Landesvorstands in dem - ich sage mal provokativ - "Umsturz-Skandal", der vom Staatssender München (alias Bayerischer Rundfunk) Ende November 2019 losgetreten wurde. In monatelanger (!) Recherche hatten DREI (!) Journalisten (zwei vom Staatssender München und ein AfD-Diskreditierungs-Experte, den sie sich extra vom Westdeutschen Rotfunk - alias Westdeutscher Rundfunk - zu Hilfe geholt hatten) ca. 160.000 Einträge und Kommentare in einem AfD-internen (aber privat geführten, nicht parteioffiziellen) Telegram-Kanal gesichtet. Die Ausbeute war mager: Weniger als 20 problematische bzw. inakzeptable Äußerungen haben sie gefunden. Aber dieses Ergebnis haben die AfD-Hasser des Staatsfunks maximal gegen uns verwertet (Einzelheiten vgl. mein Blogpost "AfD-Hasser Wigbert Windbeutel hetzt im Schwarzen Kanal der machthabenden Masken-Union" vom 07.12.2021). Wie man so etwas macht? Nun, man lässt sich von "Experten", die bereit sind, die Einzeläußerungen isoliert zu bewerten und gesamte Partei aufgrund dieser wenigen Indizien zu be- bzw. verurteilen, bestätigen, dass die AfD mehr oder weniger rechtsradikal ist (vgl. näher meinen Blott "AfD-Bashing: 'Experten', die im Dunkeln munkeln, an ihre Verantwortung erinnern!" 10..01.2021). So etwas nennt man eigentlich "Kampagnen-Journalismus", weil es dort nicht um objektive Information geht, sondern um einen Feldzug im Vernichtungskrieg dessen, was ich als "konsensfaschistisches System" in Deutschland bezeichne, gegen die AfD.
 
Hier wäre eine kommunikative Gegenoffensive nötig und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch erfolgreich gewesen, die Machart, Zielsetzung und Illegitimität (für gebührenfinanzierte Rundfunkanstalten) dieses Kampagnen-Journalismus' enthüllt und attackiert hätte. Freilich hätte man dazu auch eingestehen müssen, dass eine Reihe von Äußerungen infantiles bzw. reflexhaftes Gequatsche waren und einige (anti-muslimische) tatsächlich inakzeptabel.
Aber eigene Leute öffentlich verurteilen: Das geht gar nicht für AfDler, die (notwendige) Solidarität nicht von (parteischädigender) Kumpanei unterscheiden können und wollen. Die kennen nur "wir" und "die": "Wir" sind stets und ständig die Guten, "die" sind automatisch die Bösen.
Dem entsprechend argumentierte der Landesvorsitzende Stephan Protschka gegenüber dem BR:
"Zu Aussagen, dass Wahlen nichts bringen würden, sowie den Revolutionsgedanken, sagt Protschka: 'Solche Sachen klären wir intern im Landesvorstand oder in den entsprechenden Gremien und mit Sicherheit nicht mit der Presse'.
So geht man mit der Öffentlichkeit nicht um, wenn man als politische Partei ernst genommen werden will. Über mögliche Probleme im Innenleben und ihren Umgang damit ist eine Partei der Öffentlichkeit - den Wählern - gegenüber selbstverständlich rechenschaftspflichtig. Das beschreibt aber nur die formale Dimension: Eigentlich geht es um VERTRAUEN!

Nicht einmal innerparteilich pflegt man Offenheit. in einer Mitglieder-Rundmail des LaVo hieß es zu diesem Komplex: "Mit den bisher in den Medien erwähnten Personen stehen wir in Verbindung. ..... Es wurden bereits Ordnungsmaßnahmen ausgesprochen und wir behalten uns vor im Bedarfsfall weitere auszusprechen."
Welche Ordnungsmaßnahmen? Gegen welche Personen? Müssen die Parteideppen nicht wissen! Natürlich würden präzisere Informationen nicht parteiintern bleiben, sondern von irgendeinem unter den Tausenden von Mitgliedern an die Öffentlichkeit getragen werden. Aber diese hat eben auch ein Recht darauf zu wissen, wie eine Partei mit (ich sage mal bewusst vage) "problematischen" Äußerungen bzw. Personen intern umgeht: Ob es ihr ernst ist mit ihrem Bekenntnis "Wir distanzieren uns selbstredend von jeglichen umsturz-, revolutions- und bürgerkriegsähnlichen Gedanken. Die AfD steht ganz klar zum Grundgesetz und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung", oder ob das nur ein Lippenbekenntnis ist und intern alles unter dem Mantel der Nächstenliebe zusammengekehrt wird.
Aber Kumpanei, nicht Kommunikation, ist leider tatsächlich das, was große Teile unserer Polit-Autisten von unseren Anführern erwarten. Dass man damit nicht aus dem Loch herauskommt und vielleicht sogar immer tiefer herabsinkt und letztlich zur Splitterpartei verkommt: Drauf geschissen! Rechten Polit-Autisten ist das völlig gleichgültig.
 
Das Söder-Regime ließ die Bresche, welche die Hetzkampagne des BR gegen uns geschlagen hatte, natürlich nicht ungenutzt. Vielmehr legte es nach mit völlig unangemessenen, einzig und allein der Diskreditierung und Einschüchterung dienenden Hausdurchsuchungen bei zwei AfD-Parteifunktionären (von denen einer bereits aus der Partei ausgetreten war). 
Doch auch hier kam vom AfD-Landesvorstand - NICHTS!


Selbstbewusstsein, gepaart mit Offenheit nach außen und Stärke und Härte nach innen (in berechtigter Solidarität wie aber auch in notwendiger Abgrenzung) wären der Weg für die AfD, um zumindest signifikante Teile der für unsere Argumente überhaupt noch zugänglichen Teile der Öffentlichkeit zu überzeugen oder wenigstens deren Vorurteile gegen uns zu erschüttern.
Stattdessen finden wir: Feigheit, Kurzsichtigkeit und Kumpanismus nach innen, Bunkermentalität nach außen.
So wird das nichts mehr mit "Deutschland retten".


ceterum censeo
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Textstand 03.02.2022

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen