Freitag, 6. September 2019

OpaChallenge: Viel Feind', viel Elsässer


Vorbemerkung:
Mein Blogpost Von Prätendenten und Inkumbenten, Germemmen und Steakholdern, Fächer-Rente und Rückkopplungsschleifen. Und von der Opa-Challenge ist saulang: In meiner Formatierung als Word-Dokument über 60 S. Er behandelt eine breite Themenpalette, bildet jedoch aus gutem Grund eine Einheit. (Wer ihn gelesen hat weiß, warum. Wer das noch nicht getan hat, sollte es nachholen. 😎)
Trotzdem lassen sich viele Themenkomplexe auch einzeln erörtern. Daher habe ich ihn jetzt „zerhackt“ und stelle (nicht unbedingt in derselben Reihenfolge wie im Gesamttext) verschiedene Teile jetzt separat online. In einigen Fällen habe ich den Text gegenüber dem Gesamtdokument leicht verändert.


Eine Person müssen wir dringend aus unserer AfD ausschließen, die nicht einmal Parteimitglied ist - und das ist der Herr Jürgen Elsässer (Wikipedia).
Es ist gar nichts dagegen zu sagen, dass er über Kommentare in seinem Compact-Magazin Einfluss auf die Positionierung und Entwicklung der AfD zu nehmen versucht: Das tun andere ebenfalls (und ebenso gegenüber anderen Parteien). Und keineswegs nur die uns nahe stehende Zeitung Junge Freiheit; das machen sogar auch Kommentatoren der Mainstream-Medien (z. B. hier; wobei der konkrete Inhalt jetzt nichts zur Sache tut).

Doch der Herr Elsässer, einstmals wütender Deutschland-Hasser und heute, sagt man, "Nationalbolschewist" und "Querfrontler", versenkt seine schmutzigen Finger weitaus tiefer in unsere Partei. Auf dem Burladinger Treffen (09.02.2019) der innerparteilichen Rechtsaußen ("Stuttgarter Aufruf") war er Moderator, und auch sonst unterstützt er und trommelt er für den rechten Narrensaum in der Partei. Ganz offenkundig will er unsere Partei die Nase nach rückwärts auf (und am Ende in) die braune Scheiße drehen, wenn er z. B. formuliert "… leider hat sich die Partei ein bisschen von der Geschichtsdebatte zurückgezogen, nachdem sie ja eigentlich einen sehr guten Auftritt hatte. Sie erinnern sich, 2017 im Januar hatten wir die fulminante Rede von Björn Höcke in Dresden".
Warum er das tut, weiß außer ihm selber wohl nur der Teufel; mir riecht das aber nicht nur nach Schwefel, sondern vor allem nach agent provocateur. Ob der Onkel Putin mehr über die Gründe weiß, warum der Jürgen einen geradezu fanatischen Antiamerikanismus propagiert?
Anders als andere Personen aus dem Medienbereich packt Elsässer unsere AfD sozusagen in einem Zangengriff: Mit Kommentaren in seinem Publikationsorgan Contact von außen, und mit seinen vielfältigen Kontakten innerhalb der Partei sowie mit der Einladung von AfDlern als Redner auf "Konferenzen" seines Magazins von innen.
Wir brauchen jedoch den linksradikalen (oder gar linksextremen) Narrensaum genauso wenig wie den rechten: Und müssen dem Herrn Elsässer knallhart den Stuhl vor die Tür setzen und ihn als persona non grata behandeln.

Was dabei natürlich gar nicht geht, sind Versuche, ihm irgendwelche Vorschriften machen zu wollen. Weiß der Teufel, welches Teufelchen den AfD-Bundesvorstand geritten hat, ihn mit Schreiben vom 18.04.2019 aufzufordern, "Frau Doris von Sayn-Wittgenstein nicht zu der von Ihnen angekündigten Geschichtskonferenz als Referentin einladen": Soviel Dummheit tut schon weh. Selbstverständlich ist seine Einladung (auch) eine "Einmischung in Partei-Angelegenheiten". Die wir natürlich als "unzulässig" empfinden. Aber es gibt keine Rechtsnorm (und ich wüsste momentan nicht einmal eine moralische Norm), die sein Verhalten OBJEKTIV "unzulässig" machen würde. Dass dieser Verhinderungs-Versuch von vornherein zum Scheitern verurteilt sein und dem Elsässer einen Opferstatus verleihen würde: Das hätte sich unser BuVo eigentlich vorher ausrechnen können.

Sehr wohl aber kann und sollte der BuVo
  • Herrn Elsässer und jegliche Journalisten seines Compact-Magazins von der Teilnahme (als Presseorgan) an Parteitagen ausschließen. Auch wenn ich meine Sträußchen mit den Medien mit Wonne ausfechte (s. a. unten): Meine Facebook-Freunde wissen, dass ich ein großer Fan der Pressefreiheit bin. Und dass ich häufig und MASSIV dagegen angeschrieben habe, wenn Medien - allgemein oder einzelne - von der Berichterstattung über AfD-Veranstaltungen ausgeschlossen wurden oder werden sollten. Außerdem ziehe ich mir selber stets heftige Kritik zu, wenn ich negative Berichte über unsere AfD teile: Nicht wenige haben leider auch in unseren Reihen mehr Angst vor als Mut zur Wahrheit (was mich freilich wenig juckt). Aber der Herr Elsässer ist nun einmal eine (im doppelten Wortsinne) "linke“ Zecke, und bissige Tiere in unserem Pelz müssen und dürfen wir nicht dulden! Vollständig kontrollieren und verhindern können wir das natürlich nicht; aber wir müssen endlich klare Kante gegen solche falschen "Freunde" zeigen!
  • Die nachgeordneten Gliederungen der AfD auffordern, in gleicher Weise zu verfahren.
  • Kontakte von AfDlern mit Hr. Elsässer, speziell Interviews sowie Vorträge auf seinen Veranstaltungen, ablehnen und alle Parteimitglieder auffordern, sich solcher zu enthalten. Das ist natürlich kein Verbot (will ich auch nicht), aber sozusagen ein "Bann". Bei denjenigen, die danach noch weiter mit dem Hr. Elsässer kollaborieren, weiß man dann jedenfalls, wo man dran ist und sollte die in der Partei entsprechend ausgrenzen (z. B. nicht in Parteiämter oder Mandate usw. wählen).

Mir ist durchaus bekannt, dass auch unser alter Leitfuchs Alexander Gauland an einer solchen Compact-Konferenz teilgenommen hat. Das fand ich schon damals nicht gut; aber in den Anfangsjahren der Partei mag das noch vertretbar gewesen sein. Ich denke nicht, dass er das jetzt immer noch machen würde und fordere den BuVo auf, durch formellen Beschluss festzustellen, dass solche Kontakte unerwünscht sind.

Nachtrag 31.08.2019: Momentan frisst der Elsässer Kreide. Sein Kommentar (vom 28.08.) zum Beschluss des Bundesschiedsgerichts, die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Doris Fürstin von Sayn-Wittgenstein aus der Partei auszuschließen, ist außergewöhnlich sanftmütig und verständnisvoll gegenüber dem AfD-Bundesvorstand:
"Mit dem Ausschlussbeschluss so kurz vor den entscheidenden Wahlen in Sachsen und Brandenburg versucht der BuVo offensichtlich, bürgerliche Wähler in letzter Sekunde zur Wahl der AfD zu motivieren. Ob das Kalkül aufgeht, ist fraglich: Genauso viele radikale Wähler könnten sich in letzter Sekunde von der AfD abwenden und am kommenden Sonntag zu Hause bleiben."
"Egal, wie man die Person Sayn-Wittgenstein beurteilt: Der Parteiausschluss so kurz vor wichtigen Landtagswahlen ist eine große Idiotie. Er besänftigt die Anti-AfD-Hetzer nicht, sondern demotiviert nur einen Teil der eigenen Wähler, die gerade im Osten nichts von Distanzeritis halten. Es besteht sogar der Verdacht, dass nicht Dummheit, sondern Kalkül hinter dem Zeitpunkt des Ausschlusses steht: Vielleicht soll so das erwartete Spitzenergebnis für die AfD in Sachsen und Brandenburg verhindert werden, weil dieses letztlich vor allem Björn Höcke und seinem Flügel gutgeschrieben werden würde. Sayn-Wittgenstein wäre in diesem Spiel nur ein Instrument bestimmter Kreise, um Höcke zu schaden: Man schlägt den Sack und meint den Esel."
Aufschlussreich ist, dass er Prof. Meuthen von seiner Schelte ausdrücklich ausnimmt:
"Wer diese Kreise sind? Selbst Parteichef Jörg Meuthen, ein Unterstützer des Ausschlusses von Sayn-Wittgenstein, dürfte über den Zeitpunkt des Rausschmisses unglücklich sein – immerhin hat er in den letzten Tagen und Wochen den Wahlkampf in Sachsen und Brandenburg engagiert unterstützt. Dass er das Bundesschiedsgericht dazu brachte, das Urteil ausgerechnet jetzt zu verkünden, ist also wenig wahrscheinlich."
Dass es sich freilich nur um einen Waffenstillstand der Hardcore-Flügellanten und ihres Unterstützers Elsässer im Kampf um die innerparteiliche Macht handelt, wird aus diesen Worten deutlich (meine Hervorhebung):
"Das beste Mittel, um die neu erwachte Anti-Höcke-Frondeure zu stoppen, ist ein sehr gutes Wahlergebnis bei den Landtagswahlen am kommenden Sonntag. Die beiden Spitzenkandidaten – nicht nur Flügel-Mann Andreas Kalbitz in Brandenburg sondern auch Jörg Urban in Sachsen – stehen fest zu dem Thüringer. Sayn-Wittgenstein tat deshalb gut daran, in ihrer aktuellen Auseinandersetzung immer wieder zu betonen, dass man natürlich am 1. September unbedingt das Kreuzchen bei der AfD machen muss. Umgekehrt haben es Höcke und Kalbitz vermieden, in der aktuellen Situation Öl ins Feuer zu gießen und sich mit Sayn-Wittgenstein zu verbünden."
Der Plan ist ganz offenkundig, vorerst im eigenen Interesse den Ball flach zu halten. Die Messer werden dann nach dem Thüringer Wahlsonntag (27.10.2019) rausgeholt. Wie der Prätendent das ja auch angekündigt hat: Sich nach dieser Wahl „mit großer Hingabe und mit großer Leidenschaft der Neuwahl des Bundesvorstands“ zu widmen. In des ist das kein Grund für mich, bis dahin dem Myzelwachstum in der Partei seinen ungehinderten Lauf zu lassen.

 ceterum censeo


Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!
Textstand vom 13.10.2019

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